Spanische Bauern protestierten am Mittwoch vor dem Landwirtschaftsministerium der spanischen Hauptstadt. Die Demonstranten sprechen vor einer existenzbedrohenden Krise. Sie riefen: „Die vereinte Landwirtschaft wird niemals besiegt werden“. Außerdem trugen sie Plakate mit Aufschriften wie: „Retten wir die Bauern!“ und „Wer wird dir morgen zu essen geben?“
Die spanischen Bauern waren in den letzten Wochen bereits in anderen Städten auf die Straße gegangen. Aufgerufen hatten zu den Protesten die Bauernorganisationen COAG, Asaja und UPA. Der Kleinbauernverband UPA kritisierte unter anderem, es gebe sechs Supermarktketten, die die Preise in Spanien sehr niedrig hielten.
Die Bauern warnten vor einem Generalstreik, falls nicht bald Lösungen gefunden würden. Ministerpräsident Pedro Sánchez zeigte sich solidarisch mit den Demonstranten. Über Twitter teilte er mit, seine Regierung sei fest entschlossen, den Landwirten zu helfen.
Viele andere nicht gelöste Probleme
Die spanische Landwirtschaft steht wirtschaftlich massiv unter Druck. Die Bauern beklagen nicht nur niedrige Erzeugerpreise. Hinzu kämen auch noch steigende Kosten, etwa durch die Erhöhung des Mindestlohns. Gleichzeitig würden von der Europäischen Union und der spanischen Regierung Hilfen gekürzt. Kritisiert wurde auch eine unzureichende Förderung der regionalen Produktion. Die Organisationen verweisen indessen darauf, dass die Bauern ein wichtiger Akteur im Kampf gegen den Klimawandel sind.
Spaniens Landwirtschaftsminister Luis Planas äußerte ebenfalls Verständnis für die Forderungen der Bauern. Handlungsbedarf sieht er vor allem bei der Preisbildung und beim Abbau von Zöllen. Wichtig sei es auch auch die wichtigen Fragen der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu berücksichtigen. Die Bauern in Spanien hatten schon im November demonstriert.
Jetzt wollen die Bauern so lange weitermachen bis ihre Forderungen berücksichtigt werden. Spanien ist einer der größten landwirtschaftlichen Produzenten Westeuropas. Die Agrarwirtschaft des Landes beschäftigte zuletzt nach offiziellen Angaben etwa 800.000 Menschen. Diese produzieren auch zahlreiche Nahrungsmittel – vor allem Obst und Gemüse – für den deutschen Markt.
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