Zum Start sollen bei dem geplanten staatlichen Tierwohl-Label zunächst Schweinfleisch und womöglich Geflügel enthalten sein. Rindfleisch und die Milch sollen folgen. Das geht nach Angaben aus Ministeriumskreisen aus einem Eckpunkte-Papier hervor, über das zuvor die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatte. Bei den vorgesehenen Kriterien für höhere Standards soll die gesamte Kette von der Zucht über die Haltung der Jungtiere bis zum Transport und zur Schlachtung im Blick stehen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) will das Tierwohl-Label Anfang 2017 bei der Grüne Woche in Berlin vorstellen. Damit soll Fleisch von Tieren gekennzeichnet werden können, deren Haltungsbedingungen über dem gesetzlichen Standard liegen.
Schmidt: 'Mehr Tierwohl muss sich im Preis widerspiegeln'
Minister Schmidt argumentiert, mehr Tierwohl-Investitionen müssten sich im Fleischpreis widerspiegeln. Um eine Präsenz auf dem breiten Markt zu ermöglichen, soll Bauern eine erste Stufe des Labels "ohne zu hohe Einstiegsinvestitionen" ermöglicht werden. Es gehe aber um "klare Zielsetzungen mit verbindlicher Perspektive" - zum Beispiel um einen Verzicht auf das routinemäßige Kürzen von Schwänzen bei Ferkeln.
Umgesetzt werden soll das Label den Eckpunkten zufolge "auf gesetzlicher Basis", aber auch mit einer Zertifizierung durch private Dienstleister.
Die Grünen-Fachpolitiker Nicole Maisch und Friedrich Ostendorff forderten eine verpflichtende Kennzeichnung: "Auf jedem Steak und jeder Tüte Milch muss klar erkennbar sein, wie das Tier gehalten wurde."
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