Bei einem Staatsbesuch warb Steinmeier am Montag in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington dafür, nach dem Brexit-Beschluss Großbritanniens nun möglichst schnell mit Verhandlungen zu beginnen. Großbritannien ist traditionell Neuseelands wichtigster Handelspartner in Europa.
Steinmeier sagte bei einem Treffen mit der neuen Premierministerin Jacinda Ardern, Deutschland habe als starke Exportnation "größtes Interesse" an einem solchen Abkommen. Auch Ardern, die erst seit wenigen Tagen im Amt ist, zeigte sich zu baldigen Verhandlungen mit der EU bereit. Einen konkreten Termin für den Beginn der Gespräche gibt es noch nicht.
Kein Freihandel mit Milch
Steinmeier befindet sich mit seiner Haltung auf einer Linie mit der EU-Kommission. Deren Präsident Jean-Claude Juncker hatte im September vor dem Europäischen Parlament vorgeschlagen, mit Neuseeland und Australien bis Ende 2019 ein Freihandelsabkommen zu schließen.
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström hatte Anfang Oktober bei einem Treffen mit der europäischen Milchindustrie jedoch zugegeben, ein Freihandelsabkommen mit Neuseeland werde nicht im Interesse der EU-Landwirte sein. Freihandel mit Milch werde es darum so nicht geben, hatte Malmström versichert.
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