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Agrarförderung

Strafzölle: USA entschädigen Farmer mit 4 Milliarden Euro

US-Agrarminister Sonny Perdue
am Dienstag, 28.08.2018 - 11:53 (Jetzt kommentieren)

Die US-Farmer werden in einer ersten Ratenzahlung rund 4 Milliarden Euro an Entschädigung für Strafzölle auf Agrarexporte erhalten.

Das hat der US-amerikanische Landwirtschaftsminister Sonny Perdue gestern (27.8.) in Washington bekannt gegeben. Perdue folgt damit einer Anweisung durch US-Präsident Donald Trump von Ende Juli.

Trump hatte ein Hilfspaket in Höhe von 12 Mrd. US-Dollar angekündigt. Damit sollen die Landwirte für Einbußen entschädigt werden, die ihnen durch "unberechtigte Vergeltungszölle auf US-Agrarprodukte" entstehen. Nun steht die erste Tranche des Pakets.

Produktionsgebundene Zuschüsse

Die Zahlungen erfolgen produktionsgebunden und kommen vor allem Sojaerzeugern zugute. Allein 3,6 Mrd. US-Dollar oder umgerechnet 3,1 Mrd. Euro gehen an die Sojafarmer. Sie erhalten für die Hälfte ihrer Ernte 2018 einen staatliche Zuzahlung von 1,65 US-Dollar pro Bushel; das entspricht 52 Euro je Tonne Sojabohnen.

Schweinehalter bekommen 8 US-Dollar (6,88 Euro) pro Tier. Beihilfen gibt es auch für Milch, Weizen, Mais, Sorghum und Baumwolle.

Das Antragsverfahren wird online abgewickelt und öffnet am 4. September.

Kappung bei 125.000 US-Dollar

Die Beihilfen werden bis zu einer Obergrenze von 125.000 US-Dollar pro Farmer oder Landwirtschaftsbetrieb gezahlt. Voraussetzung ist ein Bruttoeinkommen von weniger als 900.000 US-Dollar im Durchschnitt der Steuerjahre 2014 bis 2016.

Dem Agrarressort zufolge verstehen sich die Zahlungen als Abschlag in Höhe von 50 % aus dem Marktförderungsprogramm (MFP). Eine zweite Teilzahlung in gleicher Höhe könnte erfolgen, falls die gesetzlich zuständige Behörde (CCC) eine Fortsetzung der Zuzahlungen genehmigt.

Schweinefleisch und Pistazien für die Nahrungsmittelhilfe

Neben den Direktzahlungen hilft das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) den Landwirten auch durch den Aufkauf von Molkereiprodukten, Fleisch, Obst und Gemüse für Nahrungsmittel-Hilfsprogramme.

Hierfür wendet die Regierung zusätzliche 1,2 Mrd. US-Dollar (1,1 Mrd. Euro) auf. Davon wird mit 45 % der Summe vor allem Schweinefleisch angekauft. Pistazien scheinen sehr begehrt zu sein für die Nahrungsmittelhilfe in den USA. Auf sie entfallen 85,2 Mio. US-Dollar, mehr als auf Milchprodukte mit 84,9 Mio. US-Dollar.

Als dritte Hilfsmaßnahme werden die Gelder für die Absatzförderung von US-Agrarprodukten durch Marketing- und Verkaufsaktionen um 200 Mio. US-Dollar aufgestockt.

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