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Zentral-Landwirtschaftsfest

Talkrunde: Welche Rolle spielt der Handel für die bayerische Milch?

Podiumsdiskussion auf dem ZLF zum Thema Milch
am Montag, 19.09.2016 - 17:00 (Jetzt kommentieren)

Auf dem ZLF ging es heute beim agrarheute-Talk um das Thema Milch. BBV-Präsident Walter Heidl diskutierte u.a. mit HDE-Vizepräsident Ernst Läuger über die Rolle des Handels.

Auf dem Zentral-Landwirtschaftsfest in München wird natürlich auch über aktuelle agrarpolitische Themen diskutiert. Im Rahmen der agrarheute-Reihe "Kochen mit Gästen" ging es dabei heute über das Thema "Ein gutes Stück Heimat: Welche Rolle spielt der Handel für die bayerische Milch?". Mit dabei waren:

  • Albert Füracker, Staatssekretär im Heimatministerium
  • Walter Heidl, bayerischer Bauernpräsident
  • Ernst Läuger, Präsident Handelsverbands Bayern / Vizepräsident Handelsverband Deutschland (HDE)

Moderiert wurde die Runde von Hans Wörle, Herausgeber agrarheute.

'Wettbewerbskrampf'

Ein kleiner Versprecher brachte den Präsidenten des bayerischen Handelsverbandes, Ernst Läuger, in arge Erklärungsnot. Auf der Bühne des Zentral-Landwirtschaftsfestes versuchte Läuger die Not des Lebensmitteleinzelhandels zu erklären, wollte die Ursache auf den Wettbewerbskampf zurückführen, machte daraus aber einen "Wettbewerbskrampf".

Dieser "Krampf" war für Bauernpräsident Walter Heidl eine Steilvorlage, um die "Rücksichtslosigkeit" der Einzelhändler an den Pranger zu stellen. Die im Raum stehende Übernahme von Tengelmann durch Edeka hält Heidl für sehr unglücklich, schließlich würde "das Verschleudern von Premiumprodukten zu Dumpingpreisen" damit nur noch weiter gehen.

Staatssekretär sieht 'Licht am Ende des Tunnels'

Staatssekretär und Landwirt Albert Füracker, Vertreter des Heimatministeriums, verkündete jedoch "Licht am Ende des Tunnels" - so ließen sinkende Milchmengen und eine steigende Anzahl von Schlachtungen den Milchpreis langsam steigen.

Moderator Hans Wörle, Herausgeber von agrarheute, ließ jedoch nicht locker, als es darum ging, mit welchen politischen Maßnahmen dieses Licht zum starken Leuchten werden könnte. Hier verwies Füracker auf die begrenzten Möglichkeiten der Politik, insbesondere in finanzieller Hinsicht, wenn es darum geht, das Wirken des Marktes zu beeinflußen.

Läuger kommentierte dies mit den Milliardenbeträgen, die deutsche Landwirte vom Steuerzahler bekommen würden.

Heidl stellt Frage nach Moral und Haltung

Dies konterte Heidl vehement und stellte dem Präsidenten des Handelsverbandes glatt die Frage nach Moral und Haltung. Schließlich müsse sich für die Landwirte die Erzeugung von hochwertigen Lebensmitteln auszahlen – zumal die Leistungen der Landwirtschaft im ländlichen Raum zum Nutzen der gesamten Gesellschaft seien.

Am Ende der Diskussion war klar: Drei starke Positionen, die sich in vielen Punkten heftig widersprechen. Über zwei Aspekte waren sich jedoch die Beteiligten einig:

  • keiner kann ohne den anderen, insbesondere die Politik braucht den Druck der Verbände, und
  • der Verbraucher sitzt am langen Hebel, um Preise und Wertschätzung für regionale Qualität einzufordern.

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