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Internationaler Tag gegen Tiertransporte

Tierschützer demonstrieren gegen Tiertransporte in Drittstaaten

Demonstranten vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium
am Dienstag, 14.06.2022 - 14:53 (Jetzt kommentieren)

Am heutigen (14.06.) internationalen Tag gegen Tiertransporte haben Tierschutzorganisationen vor dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) demonstriert.

Demo vor dem Eingang des Bundeslandwirtschaftsministeriums

Das Bündnis für Tierschutzpolitik fordert ein bundes- und EU-weites Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten. Unter Berufung auf das Tierschutzgesetz erklärt die Organisation Provieh, dass schon jetzt die Möglichkeit bestehe, Lebendtiertransporte in bestimmte Länder auf nationaler Ebene zu verbieten. Mehrere Rechtsgutachten hätten dies bestätigt. Deutschland müsse Vorbild in Europa sein, um schließlich ein EU-weites Verbot durchsetzen zu können.

Neben Provieh zählen die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der Bundesverband Tierschutz, Menschen für Tierrechte, und Vier Pfoten zum Bündnis für Tierschutzpolitik.

Wie die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt informiert, soll der Tag an den Transport von 13.000 lebenden Schafen per Schiff von Rumänien nach Jordanien im Jahr 2015 erinnern. Als das Schiff am 14. Juni anlegte, waren alle Tiere verstorben.

Derzeit wird des EU-Recht zum Tierschutz beziehungsweise zu Tiertransporten überarbeitet. Provieh fordert von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, sich in diesem Verfahren für starke Verbesserungen im Tierschutz einzusetzen.

Viele Kälberexporte aus Deutschland

Vor dem BMEL sagte Patrick Müller, Referent von Provieh und Sprecher des Bündnisses für Tierschutzpolitik: „Als selbsternannter oberster Tierschützer Deutschlands appellieren wir an Minister Özdemir, sich für ein bundesweites Tiertransportverbot zu engagieren. Er hat es in der Hand, das grausame Leiden der Tiere durch Erlass einer Verordnung nach § 12 des Tierschutzgesetz zu beenden“. Darüber hinaus hätten auch die Ländervertreter der Agrarministerkonferenz die Bundesregierung im April zu einem bundes- und EU-weiten Verbot von Tiertransporten in Drittstaaten aufgefordert.

Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin bei der Organisation Vier Pfoten, erklärte, dass Deutschland auf EU-Ebene zu den größten Exporteuren von Rindern zu Zuchtzwecken in Drittstaaten gehöre. Von Deutschland aus würden zahlreiche Tiere in Länder wie Ägypten, Marokko, Algerien und andere verfrachtet, wo sie auf grausame Weise geschlachtet würden. Oftmals gehe der Transport auch in anderen EU-Ländern weiter. „Wir brauchen ein EU-weites Verbot, um zu verhindern, dass exportfreundliche EU-Staaten zu Drehscheiben für Tiertransporte in Drittstaaten werden“, so Ina Müller-Arnke.

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