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Neuer Posten in der Bundesregierung

Tierschutzbeauftrage Kari will Verbandsklagerecht für NGOs schaffen

Tierschutzbeauftragte Ariane Kari
am Dienstag, 13.06.2023 - 15:49 (5 Kommentare)

Die neue Tierschutzbeauftragte Ariane Désirée Kari hat für ihre Vorhaben aber nicht viel Zeit.

Die neue Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung Ariane Désirée Kari hat in ihrer kurzen Amtszeit viel vor. So kündigte sie bei ihrem Amtsantritt am Montag (12.6.) an, sie wolle die Rechte von im Tierschutzbereich tätigen NGOs stärken. Eine Voraussetzung dafür sei ein Verbandsklagerecht auf Bundesebene. Aktuell will der Bund das Tierschutzgesetz novellieren. Darin sind unter anderem ein Verbot der Anbindehaltung in fünf Jahren und höhere Anforderung an die Kombihaltung geplant. Hier könnte Kari für weitere Verschärfungen plädieren.

Kai will Lücken bei Nutztieren schließen

Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt Karis Pläne und bietet ihr gleich „jede Unterstützung“ an. Auch in Sachen Ausbildung sieht Kari Verbesserungspotential. Sie will dazu mit Universitäten in den Austausch treten.
Grundsätzlich wolle sie entsprechende Lücken bei Nutz- und Haustieren zeitnah schließen, sagte die bisherige Landestierschutzbeauftragte in Baden-Württemberg Kari bei einem gemeinsamen Pressetermin mit Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir in Berlin.
Schließlich strebt sie an, Tierschutzfragen stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern: „Mir ist wichtig, dass mehr Menschen erfahren, was tierische Bedürfnisse und Tierschutz überhaupt bedeuten.“ Dazu beitragen soll eine bessere Vernetzung von Bundesregierung, Bundestag und Verbänden.

Karis Amt geht bis zur nächsten Bundestagswahl

Viel Zeit hat Kari allerdings nicht. Das Amt der Tierschutzbeauftragten endet mit Zusammenstellung des neuen Bundestages und wird dann neu besetzt. Die nächste Bundestagswahl findet im Herbst 2025 statt.
Die Bundestierschutzbeauftragte des Bundes soll einen vierköpfigen Mitarbeiterstab bekommen. Kari ist unter anderem zuständig für die Beratung des Agrarministers in tierschutzrelevanten Fragestellungen sowie bei der Mitwirkung und Weiterentwicklung des Tierschutzes auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Bürgerinnen und Bürger können sich mit Fragen zum Tierschutz an Kari wenden, so das Bundeslandwirtschaftsministerium. Damit sind dann ja wohl auch Landwirte angesprochen, wenn wieder Wölfe Weidetiere reißen, und ein Herdenschutz nicht möglich ist.

Tierschützer erwarten Gesetzescheck

Nach Auffassung des Deutschen Tierschutzbund ist Karis Amt zwar formal im Bundministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) eingegliedert, aber Tierschutz als Staatsziel ist eine Querschnittsaufgabe und muss in allen Ministerien konsequent umgesetzt werden.
Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes fordert von Kari, alle Gesetze, bei denen Tiere betroffen sind, auf die Vereinbarkeit mit dem 2002 bestehenden Staatsziel Tierschutz abzugleichen und anzupassen.

Kari ist Fachtierärztin für Tierschutz

Ariane Désirée Kari wurde 1987 in Pforzheim geboren. Sie war seit 2016 in der Stabsstelle der Landestierschutzbeauftragten am Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg tätig und übernahm hier 2017 das Amt der stellvertretenden Landestierschutzbeauftragten.
Nach erfolgreicher Approbation als Tierärztin im Jahr 2012 qualifizierte sich Frau Kari 2015 im Rahmen einer Weiterbildung zur Amtstierärztin und erwarb 2019 die tierärztliche Zusatzbezeichnung Tierschutz. Sie konnte sich zudem zur Fachtierärztin für Öffentliches Veterinärwesen weiterbilden.
Seit 2022 ist Ariane Kari außerdem Fachtierärztin für Tierschutz. Darüber hinaus war Frau Kari von 2012 bis 2014 als Mitarbeiterin der Stabsstelle für Ernährungssicherheit im Regierungspräsidium Tübingen im Bereich der Tierarzneimittelüberwachung tätig und hatte von 2014 bis 2016 die stellvertretende Tierschutzreferatsleitung im Veterinäramt Rhein-Neckar-Kreis (Wiesloch) inne.

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