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US-Agrarpolitik

Trump und Clinton: So stehen sie zu Agrar-Themen

Donald Trump und Hillary Clinton
am Dienstag, 08.11.2016 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Amerika hat die Wahl: Hillary Clinton oder Donald Trump. So stehen die beiden Kontrahenten um die US-Präsidentschaft zur Landwirtschaft.

Das amerikanische Volk wählt heute einen neuen Präsidenten. Der Wahlkampf zwischen Hillary Clinton und Donald Trump war äußerst hart, politische Debatten wurden sehr oft von Verbalattacken und Scharmützeln überlagert.

Wie die beiden Kontrahenten auf den Posten des US-Präsidenten zu landwirtschaftlichen Themen stehen, lesen Sie hier.

Ökologische und regionale Erzeugung

Trumps Wahlplattform enthält keine expliziten Positionen zu Landwirtschaftsthemen. Doch die Positionen seiner politischen Berater geben Einblicke in eine mögliche Agrarpolitik: Als ziemlich sicher gilt, dass Trump große Mastanlagen kleineren Ökobetrieben vorzieht. Dazu passt, dass er die US Environmental Protection Agency, also das US-Umweltschutzamt, abschaffen will.

Clinton hat für ihren Wahlkampf einen Plan für ein lebendiges, ländliches Amerika vorgestellt. Dazu gehört die Stärkung lokaler und regionaler Lebensmittelversorgung, zum Beispiel durch eine Verdopplung der Finanzierung des Farmers Market Promotion Program und des Local Food Promotion Program. Sie soll bereits selbst als First Lady an der Seite von Bill Clinton einen kleinen Garten im Weißen Haus angelegt haben.

Agrar-Handelsabkommen

Trump betont, dass er ein Verteidiger der ökonomischen Interessen amerikanischer Arbeiter und Landwirte sei. Er will ungerechte Handelsabkommen sowie Handelspraktiken, die nachteilig für die USA sind, bekämpfen. Den Entwurf für eine Trans-Pazifische Partnerschaft lehnt er ab.

Clinton setzt sich ebenfalls für bessere Handelsabkommen für die amerikanischen Arbeiter und Landwirte ein. Sie betont, nur solche Abkommen zu befürworten, die in den USA Arbeitsplätze schaffen, die Gehälter steigen lassen und die nationale Sicherheit verbessern.

Gentechnik

Trump lehnt eine Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Lebensmitteln ab. Auf Basis der Position seiner Berater lässt sich erahnen, dass er keine weiteren Einschränkungen der Biotechnologie in der Landwirtschaft plant.

Clinton macht sich für eine Kennzeichnung gentechnisch veränderter Produkte stark, hat aber keine Kritik an der Technik an sich geäußert, sondern vielmehr der Industrie geraten, an der Kommunikation über Gentechnik zu arbeiten, um den Verbrauchern die Angst zu nehmen.

Tierrechte

Trumps Berater sind bislang nicht als Tierrechts-Verfechter aufgetreten. Bekannt ist, dass seine Söhne, die auch zu seinem Beraterstab gehören, gerne in Afrika auf Trophäenjagd gehen.

Clinton setzt sich sehr für Tierrechte ein. Zu ihren Hauptforderungen gehören möglichst schmerzlose Aufzucht von Tieren sowie die Abschaffung von Antibiotika-Einsatz für nicht-therapeutische Zwecke.

Immigration und Arbeitsbedingungen

Trumps Ablehnung der Immigration hätte wohl großen Einfluss auf die US-Landwirtschaft. Da die US-Farmer zu einem großen Teil (legale und auch geschätzt zwei Millionen illegale) Einwanderer beschäftigen, könnte ein Immigrationsstop zu geringerer Produktion und höheren Preisen führen. Trump argumentiert, hier Arbeitsplätze für US-Amerikaner schaffen zu wollen. Bezüglich der Arbeitsbedingungen auf Farmen hat sich Trump noch nicht explizit geäußert, wurde selbst als Arbeitgeber aber schon mehrmals der Verstöße gegen den Fair Labor Act (Richtlinien für gerechte Arbeitsbedindungen) beschuldigt.

Clinton hingegen sieht in Immigranten einen wichtigen Faktor für die Entwicklung ländlicher Regionen. Sie will daher die Immigrationsrichtlinien reformieren und auch illegalen Immigranten Wege in eine US-Staatsbürgerschaft ermöglichen. Des weiteren befürwortet sie den Mindestlohn von 15 US-Dollar.

Quellen: hillaryclinton.com, donaldjtrump.com, modernfarmer.com, NBC, NYTimes, Washington Post, farmfutures.com

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