Der Sieg des Republikaners Donald Trump bei der US-Wahl könnte für die internationale Handelspolitik einschneidende Folgen haben - und damit auch für das Freihandelsabkommen TTIP, die Russland-Sanktionen und die landwirtschaftlichen In- und Exporte.
Trumps Standpunkt zu TTIP, Russland und dem Klimaabkommen
Der neue Präsident der USA kündigt höhere Einfuhrzölle für Waren aus Mexiko und China an, um den US-amerikanischen Markt vor Billigimporten zu schützen. Fertig ausgehandelte und geplante Handelsabkommen will er nur zulassen, wenn sie eindeutige Vorteile für die USA haben. Damit dürften sich die ohnehin schwierigen TTIP-Verhandlungen der EU mit den USA verzögern oder ganz ausgebremst werden.
Trump sucht den Ausgleich mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Sollten die USA ihre Sanktionen gegen Russland wegen der Ukraine lockern, wird die EU mit ihrem härteren Kurs gegenüber Putin isoliert.
Den Klimawandel hält Trump für einen chinesischen Hoax. Sollte der neue US-Präsident seine Drohung wahr machen und aus dem Klimaabkommen der Vereinten Nationen aussteigen, bedeutet dies einen Rückschlag für die Bemühungen um weniger Treibhausgase. Ohne die USA könnten auch die Klimaambitionen in der EU nachlassen. Der Klimawandel hat jedoch Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Reaktion der EU
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker bemüht sich um eine Fortsetzung der Handelsgespräche. Er wies Trump in seiner Gratulationsbotschaft auf die traditionell enge Kooperation zwischen der EU und den USA hin. "Wir sollten keine Mühe scheuen, damit unsere Bindungen stark und dauerhaft bleiben", erklärte Juncker und wies auf die TTIP-Verhandlungen, die Ukraine sowie das Klimaabkommen hin.
Amerikanische Agrarpolitik
In der US-amerikanischen Agrarpolitik sind dagegen nach Trumps Wahlsieg kaum Änderungen zu erwarten. Trump steht zu den bestehenden Preisausgleichszahlungen und Versicherungsangeboten für die US-Farmer. Die Agrarförderungen dürften in der nächsten Farm Bill fortgesetzt werden.
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