Der von US-Präsident Donald Trump Anfang August angekündigte zusätzliche Strafzoll von 10 Prozent auf chinesische Importe wird am 1. September in Kraft treten. Beliebte Verbraucherprodukte wie iPhones, Laptops, Turnschuhe und Spielzeug sollen jedoch erst ab 15. Dezember mit der Strafabgabe belegt werden. Trump erklärte, die Zölle seien aufgeschoben worden, "damit sie für die Weihnachtszeit nicht relevant sind".
Die chinesische Seite habe in einem Gespräch am Dienstag signalisiert, mehr Agrarprodukte aus den USA zu kaufen, erklärte Trump nach der Verschiebung der Strafzölle. China hatte dies allerdings schon zuvor in Aussicht gestellt.
Die Eskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China hatte an den globalen Agrarmärkten Turbulenzen ausgelöst.
Essentielle Produkte bleiben von Strafzoll ausgenommen
Neben den bis Dezember ausgenommenen Konsumgütern würden bestimmte, für die Gesundheit oder die nationale Sicherheit wichtige Produkte permanent von den neuen Strafzöllen ausgeschlossen bleiben, erklärte das Büro des US-Handelsbeauftragten.
Trump hatte ursprünglich gesagt, die Strafzölle würden auf Importe in Höhe von rund 300 Milliarden US-Dollar erhoben. Angesichts der Verschiebung und der Ausnahmen blieb zunächst unklar, welches Gesamtvolumen nun davon erfasst wird.
Im Jahr 2018 sind die US-Agrarexporte nach China auf 9,1 Milliarden US-Dollar eingebrochen, nachdem die Ausfuhren im Jahr zuvor noch bei 19,5 Milliarden US-Dollar lagen. Im ersten Halbjahr 2019 schrumpften die Exporte nach China auf nur noch 1,3 Mrd. US-Dollar.
Kein fester Plan für weitere Gespräche
US-Handelsminister Wilbur Ross zufolge hat die Volksrepublik indes keine neuen Zugeständnisse gemacht. Die Verschiebung einiger Strafzölle auf chinesische Produkte bis Dezember sei nur mit der Sorge um das Weihnachtsgeschäft begründet, sagte Ross am Mittwoch im Gespräch mit dem Sender CNBC. Bislang gebe es auch noch keinen festen Plan, wie die Gespräche zu einem umfassenden Handelsabkommen weitergehen sollten.
Beide Seiten wollten in den kommenden Wochen wieder telefonieren, für die ursprünglich geplante Verhandlungsrunde im September in Washington gebe es jedoch noch kein Datum, sagte Ross weiter.
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