TV-Triell zur Bundestagswahl: Landwirtschaft ist wieder kein Thema

Es war die zweite gemeinsame TV-Runde für die drei Kanzlerkandidaten. Doch auch beim Triell im ARD und ZDF spielte die Landwirtschaft keine Rolle für Baerbock, Laschet und Scholz.

Eine Zusammenfassung von gut sechs Minuten vom zweiten Triell. Armin Laschet war deutlich angriffslustiger als beim ersten Triell. Steuerbetrug und Geldwäsche sind die Einstiegsthemen. Aufholungsbedarf sehen alle drei Kanzlerkandidaten beim Thema Digitalisierung. Beim Thema Klimaschutz geht es kontroverser weiter. Das Thema Landwirtschaft blieb auch dieses Mal außen vor. Wer konnte Sie überzeugen? Stimmen Sie ab.
Copyright: Armin Laschet: IMAGO / Political-Moments; Olaf Scholz: IMAGO / photothek Annalena Baerbock: IMAGO / Karina Hessland
Blitzumfrage sieht Olaf Scholz vorne
Auch wenn beim zweiten Triell andere Themen zur Sprache kamen, blieb auch dieses Mal die Landwirtschaft wieder außen vor. Auf Twitter zeigt sich die Branche erneut enttäuscht. agrarheute-Leser hatten nach dem ersten Triell ganz klar Armin Laschet mit 46 Prozent der Stimmen vorne gesehen, gefolgt von Olaf Scholz und Annalena Baerbock. Damalige Blitzumfragen anderer Medien sahen Olaf Scholz vorne.
Blitzumfragen im Auftrag von ARD und ZDF betitelten Scholz auch in der zweiten TV-Debatte als Sieger. Infratest-Dimap ermittelte für die ARD, dass 41 Prozent der Zuschauer Scholz am überzeugendsten fanden, gefolgt von Laschet mit 27 Prozent und Baerbock mit 25 Prozent.
Bei der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des ZDF sahen 31 Prozent der Befragten Scholz am glaubwürdigsten an, Baerbock befand sich mit 25 Prozent hinter ihm, Laschet rangierte mit 22 Prozent auf dem dritten Platz. Bei der Frage, wer in der 90-minütigen Runde am sympathischsten rübergekommen sei, lag Baerbock in beiden Umfragen vorn und Laschet hinten.
In der Beliebtheit nach Altersgruppen gewinnt Baerbock in der Gruppe der 18- bis 34-Jährigen. Scholz sichert sich die Mehrzahl der Sympathien in der Gruppe der 35- bis 59-Jährigen (33 Prozent) und 60+ (34 Prozent).
Streit um das Thema Klimaschutz
Unionskanzlerkandidat Armin Laschet und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz haben beim Triell kontrovers über den Klimaschutz gestritten. Sie warfen sich gegenseitig bei wichtigen Fragen eine Blockade vor. Scholz betonte, die Union habe lange bestritten, dass für den klimagerechten Umbau der Wirtschaft mehr Strom nötig sei. Laschet warf der SPD am Sonntagabend in der zweiten großen TV-Wahlkampfdebatte bei ARD und ZDF vor, Beschleunigungen bei Planungs- und Genehmigungsverfahren verhindert zu haben.
Baerbock machte deutlich, mit dem aktuellen Tempo der schwarz-roten Koalition würden Klimaziele deutlich verfehlt. Union und SPD hätten sich immer nur gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben. Sie nannte den Kampf gegen den Klimawandel eine große Kraftanstrengung. Baerbock bekräftigte, Deutschland müsse früher aus der Kohle aussteigen, und zwar deutlich vor dem Jahr 2038 - das ist bisher geplant.
Auf eine Frage zu steigenden Spritpreisen sagte Scholz, bei der CO2-Bepreisung im Verkehr müsse moderat vorgegangen werden. Es kaufe sich niemand wegen eines steigenden Spritpreises am nächsten Tag ein neues Auto. Die Einnahmen aus dem CO2-Preis müssten den Bürgern zurückgegeben werden, indem die EEG-Umlage zur Förderung des Ökostroms abgeschafft werde.