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Umweltverbände und Transparenz

Umweltverbände NABU und WWF wollen Geldgeber nicht nennen

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am Montag, 20.03.2023 - 10:24 (9 Kommentare)

Die Umweltverbände NABU und WWF wollen ihre Großspender künftig nicht mehr veröffentlichen. Der Nabu tritt deshalb gemeinsam mit der Umweltorganisation WWF aus der Initiative für Transparenz im Lobbyismus aus.

Wie die „WELT“ und „Welt am Sonntag“ berichten, haben die beiden Umweltverbände die sogenannte „Allianz für Lobbytransparenz“ verlassen. In ihrem Austritts-Schreiben heißt es zur Begründung, größere Geldgeber sollten weiter die Möglichkeiten haben, anonym zu bleiben. Im Austrittsschreiben der Umweltverbände, das der Welt vorliegt – heißt es: „Die Nennung von Klarnamen“, wie von der Transparenz-Allianz gefordert, sei „nicht praktikabel“.

Der WWF erklärte auf Anfrage der Welt, die Gründe, die Großspender gegen ihre namentliche Nennung angeführt hätten, reichten von Rechtsstreitigkeiten mit Familienangehörigen bis hin zu Anfeindungen. Würden Spender vergrault, hätte man dem Wirken der Umwelt-Organisationen einen Bärendienst erwiesen, heißt seitens des WWF. Dem Vernehmen nach geht es um Geldzuwendungen von insgesamt über 50.000 Euro pro Jahr.

2019 war die sogenannte „Allianz für Lobbytransparenz“ unter anderem von Transparency International Deutschland, vom Nabu sowie von Verbraucher- und Wirtschaftsverbänden gegründet worden. NABU ist der größte und älteste Umweltverband in Deutschland. Zusammen mit Transparency International Deutschland und Verbraucher- sowie Wirtschaftsverbänden hatte man sich für die 2021 per Gesetz erfolgte Einrichtung eines „Lobbyregisters“ im Bundestag eingesetzt und dafür stark gemacht, dass Lobbygruppen Spender von mehr als 20.000 Euro namentlich nennen müssen.

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