Der Dachverband der US-amerikanischen Milchviehhalter (NMPF) hat sich jetzt in einem Schreiben an Landwirtschaftsminister Sonny Perdue gewandt. Darin fordert der Interessenverband einen höheren Ausgleich der Einnahmenverluste, die den Milcherzeuger durch Strafzölle auf Molkereiexporte entstehen.
Der NMPF führt vier Studien ins Feld. Diese beziffern die Einbußen auf eine Spanne von umgerechnet 1,02 Mrd. Euro im Gesamtjahr bis hin zu 1,4 Mrd. Euro allein im zweiten Halbjahr 2018. Diese Verluste seien den US-Milcherzeugern entstanden, weil Handelspartner wie China und Mexiko auf Strafzölle der Regierung in Washington für Industrieprodukte ihrerseits mit Vergeltungszöllen auf US-Agrarexporte reagiert haben.
Bisher angebotener Einkommensausgleich ist zu niedrig
Das Washingtoner Agrarressort hatte im August eine erste Hilfsmaßnahme für die Milchfarmer angekündigt. Sie sollen umgerechnet rund 111 Mio. Euro als Ausgleich für die Verluste im Exportgeschäft erhalten.
Nach Auffassung des NMPF ist das jedoch viel zu wenig im Vergleich zu den tatsächlichen Einbußen. Das gelte vor allem, wenn China und Mexiko, zwei der wichtigsten Abnehmer von US-Milcherzeugnissen, ihre Strafzölle weiter aufrecht erhielten, so der Dachverband. Darum müsse die Regierung die Ausgleichszahlungen erheblich aufstocken. Perdue hatte eine zweite Runde von Entschädigungen gegen Ende des Jahres in Aussicht gestellt.
Die vom NMPF angeführten Berechnungen stützen sich unter anderem auf den Rückgang der Terminmarktnotierungen für Milch seit der Ankündigung der Vergeltungszölle im Mai und eine Vorschätzung des US-Agrarressorts (USDA) für den durchschnittlichen Milchauszahlungspreis im laufenden Jahr.
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