Userstimmen zum Losverfahren: Landwirte wollen kein Lotto spielen

Die ersten Auswertungen der Umfrage zum Thema Losverfahren zeichnen ein wütendes Stimmungsbild ab. Mehr als die Hälfte der bisher abgegebenen Stimmen bei unserer agrarheute-Umfrage empfindet das Losverfahren als Farce.  

Auch die Kommentare auf Facebook zeigen die Unbeliebtheit der neuen Strategie deutlich. 

Wie Simon Michel-Berger in seinem Kommentar am 18.März berichtet, startete das Bundeslandwirtschaftsministerium den Versuch, die gröbsten Fehler der ersten Antragsrunde zur sogenannten „Bauernmilliarde“ zu korrigieren.  

Im ersten Antragsprozess zur Maschinenförderung führte das Windhundverfahren getreu dem Motto “Wer zuerst kommt malt zuerst” zum Zusammenbruch der Server der zuständigen Rentenbank. Die zweite Antragsrunde gestaltet sich zwar optimierter für Web und Rentenbank, aber das neu erdachte Losverfahren stößt auf Unverständnis. Unter dem Beitrag zu diesem Thema auf Facebook äußern sich viele Userinnen und User verärgert über das neue Verfahren. Sie zweifeln an der Idee, so zum Beispiel Markus L. Er schreibt auf Facebook: “Was da getrieben wird hat doch mit gesundem Menschenverstand nix mehr zu tun, Wahnsinn ” und fasst damit das allgemeine Kopfschütteln in einem Satz zusammen.  

Wie viele User befürchtet auch Franz H. : “Das endet in einer undurchschaubaren Katastrophe...” 

Die Gelder des Investitionsförderprogramms seien gedacht, um bei den Anpassungen an die Herausforderungen der Düngeverordnung zu helfen. Eine Bedarfsprüfung wäre hier angebracht, die Überprüfung von stark betroffenen Gebieten und Regionen notwendig. 

Jetzt Nachlesen: Investitionsprogramm Landwirtschaft: Neue Anträge nur im Losverfahren

Henrik Ö ärgert sich: "Das löst doch das eigentliche Problem nicht. Ob jetzt der schnellste oder ausgelost, es bekommen sowieso nicht alle was."

Anja K. findet den Einbezug vom Bankenwesen nicht gut: "Ist das hier Kirmes? Da bekommen ja wieder genau die "Richtigen" das Geld..." 

Da die Förderung nicht in Form von Zuschüssen gewährleistet wird, sondern über Kredite laufen, wird das Bankenwesen mit in die staatliche Förderung einbezogen. 

Daniel C. merkt an: "Ohne Förderung jeglicher Art wäre ein vernünftiges Wirschaften unterm Strich sinnvoller....(Langfristig gesehen)"

Wenn künftig allein das Los über diese Förderung entscheidet, stellt sich die Frage, warum die vielzähligen und komplizierten Arbeitsschritte seitens der Antragstellenden notwendig sind. 

User Jens T. fragt sich “Warum etwas einfach gestalten, wenn man es auch kompliziert gestalten kann und damit die Behörden am Leben hält.” Auch Berith K, ärgert sich:  “Wenn SO Wirtschaftsförderung aussieht!?? Vielleicht werden Ämter demnächst auch so vergeben”. Ob sich der bevorstehende Kampf durch den Bürokratiedschungel lohnt, wenn am Ende doch nur gelost wird? 

Alex G. schreibt auf Facebook: “Die ganze Förderung mit der Bauernmilliarde ist eine Farce! Da bläst man der Maschinenbauindustrie Geld in den A**** und die Bauern werden ruhig gehalten nach dem Motto: Hast doch was bekommen und jetzt halt den Rand!” Die Vermutung, dass neue Antragstellerinnen und Antragsteller von einer Bewerbung abgeschreckt werden sollen drängt sich bei einigen unweigerlich in die Köpfe. 

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