79 Prozent der Bundesbürger befürworten ein staatliches Tierwohl-Label. 90 Prozent wären angeblich sogar bereit, höhere Lebensmittelpreise zu bezahlen, wenn die Tiere besser gehalten werden, als es das geltende Recht vorschreibt. Jeder Zweite gab an, dass er für ein Kilogramm Fleisch zu einem Grundpreis von 10 Euro bis zu 5 Euro Aufpreis akzeptieren würde. Zugleich spielt der Preis für 57 Prozent eine wichtige Rolle.
Das zeigt der Ernährungsreport 2018, den Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Mittwoch (3.1) in Berlin vorstellte. Das Ministerium gab die forsa-Verbraucherumfrage in Auftrag. Insgesamt wurden 1.017 Bundesbürger ab 14 Jahren befragt.
Tierwohl ist wichtiger als Qualität
Für zwei Drittel der Verbraucher hat die Einhaltung des Tierwohls höchste Priorität. Das Tierwohl liegt somit noch vor der Produktqualität, die für 62 Prozent der Befragten wichtig ist. Eine faire Entlohnung der Mitarbeiter (59 Prozent) und umweltschonende Produktionsweisen (35 Prozent) folgen auf den Plätzen drei und vier.
Verbraucher legen Wert auf Regionalität und Preis
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Verbraucher leicht gestiegen, die regionale Produkte favorisieren. Für 78 Prozent spielen regionale Lebensmittel eine wichtige Rolle. Jedoch kauft kaum jemand beim Bauern ein: nur 1 Prozent besorgt fast alle Lebensmittel direkt beim Landwirt oder im Hofladen. 23 Prozent tätigen hingegen fast alle ihre Einkäufe im konventionellen Supermarkt.10 Prozent besorgen fast alle Lebensmittel im Discounter und ein nur geringer Anteil (3 Prozent) geht im Bioladen oder Supermarkt einkaufen. Fast die Hälfte der Verbraucher achtet auf den Preis: preiswerte Lebensmittel spielen für 40 Prozent eine wichtige Rolle.
Onlinerecherche und Soziale Medien sind im Trend
42 Prozent gaben an, sich online über Lebensmittel zu informieren. 21 Prozent der Befragten besuchen Internetforen mit Produktbewertungen und 14 Prozent informieren sich über Soziale Medien. Letztere verwenden überwiegend die Jüngeren. 31 Prozent der unter 30-Jährigen nutzen Soziale Medien, bei den über 60-Jährigen sind es 4 Prozent.
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