Bundeswaldgipfel hat Millionenhilfen versprochen
Immer mehr geschädigte Waldflächen
Klar ist, dass der Bedarf an Hilfen groß ist und ständig zunimmt. Im Bundeslandwirtschaftsministerium ging man im April 2019 von bundesweit rund 110 000 Hektar geschädigter Waldfläche aus. Im September 2019 waren es schon mehr als 180 000 Hektar. Anfang Mai 2020 waren es rund 245 000 Hektar.
Auf den ersten Blick wurde auch viel geholfen. Letztes Jahr, als der Förderschwerpunkt auf Borkenkäferbekämpfung, Holzaufarbeitung und -lagerung lag, hatte der Bund zunächst rund 7,5 Millionen Euro an GAK-Fördermitteln eingeplant. Abgerufen wurden letztlich gut 14 Millionen.
Große Unterschiede von Bayern bis Brandenburg
Bei genauem Hinsehen zeigt sich aber, dass einige Bundesländer viel stärker Mittel abgerufen haben als andere. Besonders gut waren Bayern, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, denen zwischen 2,5 und fast 4 Millionen Euro an Bundesmitteln zuflossen. Einige Länder, etwa Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen erhielten nur ein paar Hunderttausend Euro. Manche, darunter Brandenburg, gingen ganz leer aus.Interessant ist dabei, dass die Bundeshilfen kaum mit der Menge an Schadholz zusammenhängen (2,5 Millionen Kubikmeter in Rheinland-Pfalz verglichen mit 7 Millionen in Brandenburg).
Wie kann der Walderhalt besser gelingen?
Bund sieht Verantwortung bei Ländern
Auf Nachfrage beim Ressort betont man dazu allerdings mehrfach, dass die Länder die entsprechenden Verfahren festlegen müssen. Das macht es für den Bund natürlich bequem: Einerseits kann man sich mit Fördermitteln als Helfer in der Not präsentieren, andererseits sind die Länder verantwortlich, falls es mit deren Nutzung nicht klappt.
Auch manche Länder machen es sich einfach. Bei der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern Anfang Mai wurde effektiv gefordert, der Bund möge doch den Ländern die GAK-Mittel ohne lästige Förderauflagen zur Verfügung stellen. Das ist keine gute Lösung, sondern zementiert nur die Kleinstaaterei.
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