Zwischenüberschrift
Anlass war eine Diskussions- und Austauschrunde über den Umgang mit Isegrim. Auf der Tagesordnung fand sich insbesondere die Thematik, wie zukünftig mit dem Caniden in den Wäldern und auf den Weiden umgegangen werden soll. Grund zur Diskussion gab es genug. Laut der „NZZ“ wurden allein im Jahr 2020 mehr als 3000 Nutztiere Opfer einer Wolfsattacke. Und: Lemke weigert sich nach wie vor vehement, die Entnahmeregulierungen für den Wolf zu lockern. Das Gipfeltreffen sollte nun also Klarheit bringen, wie Isegrim in Deutschland seine Zukunft fristen soll. Vor Ort: Jegliche Naturschutzverbände und auch radikalere Gruppen wie PETA. Nicht vor Ort: der Deutsche Jagdverband (DJV).
Bei Helmut Dammann-Tamke sorgte das für Verwunderung sorgt. Es dränge sich der Eindruck auf, so zitiert ihn die „NZZ“, dass das Bundesumweltministerium das Thema Wolf nicht mit der „angemessenen Ernsthaftigkeit“ behandele. Es gehe dabei nicht darum, den Wolf wieder auszurotten. „Es geht darum, die Population so zu managen, dass die Akzeptanz nicht verlorengeht.“ Und genau darauf habe sich die Regierung im Koalitionsvertrag verständigt. Das Ministerium bezog gegenüber der „NZZ“ ebenfalls Stellung. Der DJV sei womöglich aus dem Verteiler gerutscht, wird das Umweltministerium zitiert. Die „NZZ“ zitiert Lemke, dass sie sich in „kontinuierlichem Austausch mit allen Beteiligten“ befinde. Der „DJV“ ließ das nicht auf sich sitzen. Der Verband hatte sich „rotzfrech selbst eingeladen“, teilte Damman-Tamke der „NZZ“ mit.
Am Vorgehen der Umweltministerin entzündete sich sogleich Ampel-Interne-Kritik. Der FDP-Abgeordnete und Jäger aus dem Münsterland, Karlheinz Busen, pochte auf das Einhalten des Koalitionsvertrags und richtete harte Worte in Richtung Umweltministerium: „Wenn die Jägerschaft tatsächlich nicht zum Dialog eingeladen wurde, ist das eine bodenlose Frechheit von Ministerin Lemke.“ Das Ministerium ziehe es vor, mit Ideologen statt mit Praktikern zu arbeiten. Auch von der Opposition gab es herbe Kritik am Wolfsmanagement der Ampel. Dorothee Bär (CSU) aus Unterfranken und selbst Jagdscheininhaberin, verwies darauf, dass man den Wolf als das wahrnehmen müsse, was er ist: ein Raubtier.
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