Landwirtschaftsministerium: Präventiver ASP-Schutzzaun scheiterte an Polen
Darin erklärt der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundeslandwirtschaftsministerin, Uwe Feiler, dass die Zusammenarbeit mit der polnischen Seite „schwierig“ sei, weil „verschiedene Gremien und Behördenzweige in dem Verfahren gehört werden mussten und Polen sich vorerst gegen einen Zaunbau entschieden hat“. Die Gespräche zum Bau von Wildschutzzäunen auf der polnischen Seite würden „mit Nachdruck“ fortgeführt. Vorerst konzentriere man sich auf die Reduktion der Wildschweinpopulation. Mit keinem Wort angesprochen wird dabei die Anregung Klöckners von Anfang Januar, in der die Ministerin von einem Zaunbau „beidseitig der Grenze“ spricht.
Auf deutscher Seite wurde zwar bereits vor dem ASP-Ausbruch mit dem Bau von Barrieren gegen die Tierseuche begonnen. Diese sind aber von unterschiedlicher Qualität. Entlang der sächsisch-polnischen Grenze wurde eine 75 cm hohe Schwarzwild-Barriere mit Elektronetzen, Duftkomponente und Flatterband errichtet. Landwirte in der Region kritisieren diese jedoch als nicht ausreichend. Teilweise, etwa in Brandenburg, war der Bau von Schutzzäunen zudem im Oktober noch nicht abgeschlossen. Der Zaunbau ist zwar Ländersache - der Bund hätte aber eine koordinierende Rolle übernehmen können, hat dies jedoch nicht getan. Nur auf die Aufgabe der Länder zu verweisen ist, angesichts der Bedrohungslage und der Ankündigungen Klöckners, zu wenig.
Regierung: Präventiver ASP-Schutzzaun scheiterte an deutschem Eigentumsrecht
Dänemark stellte präventiven ASP-Schutzzaun Ende 2019 fertig
Nach dieser Lesart der Bundesregierung war die Ankündigung Klöckners vom Januar über den Bau eines vorbeugenden ASP-Schutzzauns auch auf deutscher Seite von vornherein unrealistisch. Vor einem ersten Verdachts- oder Seuchenfall wäre ein präventiver Zaunbau demnach nicht möglich gewesen. Offen bleibt wie Dänemark, in dem ein ähnlich hoher Schutz des Eigentums wie in Deutschland gilt, es schaffen konnte, bereits im Dezember 2019 seinen ASP-Schutzzaun entlang der deutschen Grenze fertigzustellen. Im gesamten Land gibt es nämlich bis heute noch keinen einzigen ASP-Verdachtsfall.
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