Das sehr positive Echo der Umwelt- und Agrarverbände auf den Abschlussbericht der Zukunftskommission können die Landwirte und Agrarblogger Bernhard Barkmann, Nadine Henke, Susanne Günther und Dr. Willi Kremer-Schillings nicht nachvollziehen.
Die Bedenken und Ängste der Landwirte, die seit September 2019 zu vielen Bauerndemonstrationen geführt hätten, könnten mit diesem Papier nicht ausgeräumt werden, so die Absender. Sie fordern darum in einem offenen Brief an die Präsidenten von DBV, DRV und DLG sowie vom Vorstand von LsV Deutschland eine Erläuterung, warum diese das Ergebnispapier der ZKL unterschrieben hätten.
Basis teilt das hohe Lob für den Abschlussbericht nicht
Die Agrarblogger erinnern daran, dass das im September von der Bundesregierung verabschiedete Agrarpaket die größte Bauerndemonstration der Nachkriegszeit mit rund 40.000 Landwirten und 8.000 Traktoren in Berlin ausgelöst habe. Daraufhin sei die ZKL beim Agrargipfel im Dezember 2019 eingesetzt worden.
Die Begeisterung für das jetzt auch von den Adressaten „in den höchsten Tönen“ gelobte Abschlusspapier werde von der Basis aber nicht geteilt, so die Absender des Schreibens.
Keine glaubhaften Aussagen zur Finanzierung
Die Unterzeichner des Briefes sind irritiert, dass in dem ZKL-Papier zu lesen ist, die deutsche Landwirtschaft verursache einen jährlichen Schaden von 90 Mrd. Euro. Außerdem werde völlig unkonkret festgehalten, dass die Landwirtschaft für ihre gesellschaftlichen Leistungen entschädigt werden solle, ohne glaubhaft zu belegen, wie eine solche Finanzierung gesichert werden könne.
Der Tenor des ganzen Berichts erwecke den Eindruck, als sei die Produktion von Lebensmitteln immer unwichtiger, so die Landwirte. Sie wollen darum von den Vertretern der Landwirtschaft in der ZKL bis Ende Juli eine Erläuterung, warum diese den Abschlussbericht mitgetragen haben und was die Landwirtschaft dabei für die Zukunft gewonnen habe.
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