Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine anzeigepflichtige Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. In den afrikanischen Ursprungsländern übertragen Lederzecken das Virus der ASP. Die Tierseuche breitet sich vor allem über die Wildschweinbestände in vielen Regionen Osteuropas, aber zum Beispiel auch in Belgien und China aus. Inzwischen sind auch viele Hausschweinbestände mit der Afrikanischen Schweinepest infiziert. Der wichtigste Schutz gegen ASP für den eigenen Schweinebestand sind möglichst hohe Biosicherheit-Maßnahmen.
Keine Gefahr für den Menschen
Die Viruserkrankung betrifft ausschließlich Haus- und Wildschweine und verläuft für sie tödlich. Für andere Tiere und Menschen stellt die Krankheit keine Gefahr dar.
Infektionsquellen Essensreste und Kleidung
Das Virus wird entweder direkt von Tier zu Tier übertragen oder zum Beispiel durch Fleisch und Wurst infizierter Tiere. Für Haus- und Wildschweine gibt es seit Jahrzehnten ein Verbot der Verfütterung von Speiseabfällen. Doch auch durch Werkzeug oder Kleidung können sich Schweine mit der Krankheit infizieren, da das Virus sehr lange ansteckungsfähig bleibt. (Jagd-)Reisende und Transporteure sollten sich deshalb verantwortungsvoll verhalten und sich an Hygienemaßnahmen einhalten.
Krankheitsverlauf
Nach einer Infektion entwickeln die Tiere sehr schwere, aber unspezifische Allgemeinsymptome und verläuft fast immer tödlich. Symptome sind Fieber und Abgeschlagenheit bzw. Apathie. Zum Teil kommt es auch zu einer Blaufärbung (Cyanose) der Haut und Blutungen aus Mund, Nase und After. Auch Husten und Atemnot, Durchfall und Erbrechen gehören zu den Symptomen sowie Blutergüsse in Nieren und Lymphknoten und Lungenödeme. Die ASP ist damit der Klassischen Schweinepest (KSP) in Verlauf und Symptomen sehr ähnlich.
Jüngste Entwicklungen der ASP-Situation
Am 09. September 2020 gab es den deutschlandweit ersten ASP-Fall bei einem Wildschweinkadaver in Brandenburg. Es folgten weitere Fälle. Vorkehrungsmaßnahmen wurden getroffen und der Schweinemarkt brach ein. Tschechien gilt seit Februar 2019 wieder als frei von ASP. In Belgien und nahe der deutsch-belgischen Grenze gab es in den letzten Jahren Fälle von ASP bei Wildschweinen, Hausschweine waren bisher nicht betroffen. Auch in Polen treten immer wieder Fälle von ASP bei Haus- und Wildschweinen auf. Seit August wird ein massives Auftreten der Krankheit in China und anderen asiatischen Staaten verzeichnet.
Quellen:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – Tierseuchen (ASP)
Friedrich-Löffler-Institut - Tierseuchengeschehen