Futtergerste ist nicht etwa eine eigene Art oder Sorte. Bei Futtergerste handelt es sich in der Regel um Wintergerste, die Nutztiere fressen.
Der Wintergerste steht wiederum die Braugerste gegenüber. Dabei handelt es sich ebenfalls nicht um eine eigene Art, sondern hiermit ist die Sommergerste gemeint. Die Sorten Winter- und Braugerste unterscheiden sich sowohl in ihren Ansprüchen als auch in ihren Erträgen. Wir haben für Sie bereits 4 Qualitätsmerkmale von Gerste zusammengefasst und die Unterschiede der Gerstensorten anhand des Stickstoffgehaltes im Korn dargestellt.
Warum wird Wintergerste als Futtergerste genutzt?
Die Wintergerste sät der Bauer im September. Die junge Pflanze keimt und startet im Frühjahr durch. Sie braucht den Wechsel der Jahreszeiten mit dem Kälteeinbruch. Bei der Wintergerste-Ernte im frühen Sommer fallen pro Hektar 50 bis 90 Dezitonnen an. 2019 lag die Ernte von Wintergerste bei rund 10 Mio. Tonnen. Wintergerste wird als Futtergerste genutzt, weil ihr Eiweißgehalt bei 12 bis 15 Prozent liegt und somit vergleichsweise hoch ist.
Im Gegensatz dazu reifen Sommergersten ohne Kältereiz. Ihre Körner sind ärmer an Eiweiß und der Ertrag liegt zwischen 45 und 65 Dezitonnen pro Hektar. Die Ernte von Sommergerste erfolgt im September. Rund zwei Mio. Tonnen waren es 2019. Im Jahr 2020 haben Trockenheit und Spätfröste der Gerste zugesetzt und die Erträge geschmälert.