Gemeinwohlprämie

Blühstreifen an einem Getreidefeld und Silo © stock.adobe.com/Countrypixel

Der Schutz des Klimas, der Biodiversität, der Luft und des Wassers als Grundlage menschlichen Daseins ist ein globales Thema. Alle haben etwas davon, alle sollten sich deswegen an der Lösung beteiligen. Landwirtschaft spielt eine Schlüsselrolle bei diesen Themen. Zum einen, weil sie auf natürliche Ressourcen wie einen gesunden Boden angewiesen ist. Zum anderen, weil sie bestimmte Wirtschaftsweisen die Produktion von Treibhausgasen oder den Verlust von Arten beschleunigen oder bremsen können. 

Was ist die Gemeinwohlprämie?
Das Konzept der Gemeinwohlprämie wurde vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) entwickelt. Grundgedanke ist dabei das Prinzip „öffentliches Geld für öffentliche Leistungen“. Danach könnte das Fördersystem der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zukünftig ausgerichtet werden. Der DVL hat das Konzept bereits in den Jahren 2010 und 2011 entwickelt. Landwirtschaftliche Betriebe erhalten danach Geld für ihre erzielten Umweltleistungen pro Flächeneinheit und nicht mehr pauschal pro Hektar. 

Gemeinwohlprämie anstelle von Direktzahlungen: Maßnahmenkatalog
Kern des Ganzen ist ein Punktesystem zur Bewertung. Ein Katalog von 19 Maßnahmen aus den Bereichen Biodiversitäts-, Klima- und Wasserschutz dient als Maßstab. Betriebe können aus diesem Katalog für Ackerland, Grünland, Sonderkulturen und Hoftorbilanzen passende Kombinationen aussuchen. Dabei gilt: Je höher der Wert fürs Gemeinwohl, desto höher die Prämie. Damit wird aus dem Landwirt als Empfänger von Subventionen als Almosen ein Produzent öffentlicher Güter, der dafür eine angemessene Entlohnung erhält. Die Gemeinwohlprämie könnte zukünftig eine Rolle bei der Ausgestaltung landwirtschaftlicher Subventionen bekommen. Kritisch bleibt die Umsetzung in der Praxis: Experten nennen zum Beispiel den bürokratischen Aufwand und sinkende Produktivität als Punkte, die man im Auge behalten müsste.