Insektenschutzgesetz

Anja Karliczek, Svenja Schulze und Julia Klöckner bei der Verkündung des Aktionsprogrammes Insektenschutz © imago/Metodi Popow

Das Insektenschutzgesetz macht niemanden froh. Weder Landwirte noch Naturschützer sehen in den neuen Regeln einen echten Fortschritt, um die Biodiversität zu erhalten oder sogar zu verbessern. Dabei ist die Analyse klar: In ganz Deutschland lässt sich beobachten, dass Insekten und andere Gliedertiere sowohl in ihrer Masse als auch in ihrer Vielfalt weniger werden. Damit verlieren die Ökosysteme wichtige Bestäuber, Zersetzer und Antagonisten von sogenannten Schadinsekten.

Hintergründe zum Insektenschutzgesetz
Für das Verschwinden der Insekten machen Wissenschaftler viele Faktoren verantwortlich: Neben Verkehr, Windkraft, Lichtverschmutzung hat auch die Landwirtschaft ihren Anteil.
Anfang Februar 2021 hat das Bundeskabinett dem Entwurf eines Insektenschutzgesetzes aus dem Umweltministerium (BMU) zugestimmt. Vorangegangen war ein monatelanges Gezerre zwischen dem Umwelt- und Agrarressort. Das Gesetzespaket sieht nun unter anderem das Verbot bestimmter Pestizide und die Ausweisung von Schutzgebieten vor. Bestimmte Landschaftsbestandteile und Biotope wie Streuobstwiesen oder Wälle sollen besonders geschützt werden. Die Intention eines verbesserten Insektenschutzes steckt bereits im schon beschlossenen „Aktionsprogramm Insektenschutz“. Das Gesetz intensiviert nun die Bemühungen des BMU und der Bundesregierung.

Kritik am Insektenschutzgesetz
Landwirte sehen sich zu Unrecht als Sündenbock dargestellt. Kritik kommt unter anderem vom Bauernverband und lokalen Initiativen: Bauern müssten die Hauptlast tragen, ohne dass wirtschaftliche und ökologische Folgen angemessen berücksichtigt sind. Denn die Folgen für die Betriebe seien ebenso unklar wie der tatsächliche Nutzen für die Vielfalt der Kerbtiere. Im schlimmsten Fall könnte der Insektenschutz Bewirtschaftung unrentabel machen und trotzdem keine einzige Art bewahren.

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