Kaum eine Getreideart reagiert so deutlich auf eine ausgewogene Ernährung wie die Gerste. Aufgrund der Tatsache, daß die Gerste häufig nach Getreide als abtragende Frucht steht, ist das Nährstoffaufnahmevermögen eingeschränkt.
Vor allem in Gerstenbeständen sind in diesem Jahr einige Unkräuter durchgewachsen. Die Wirkungsdauer der im Herbst applizierten Herbizide reichte selten aus, um die spät auflaufenden Unkräuter mitzuerfassen.
Der früh gesäte Winterroggen schiebt zur Zeit das Fahnenblatt. Die Ährenstreckung im Halm ist fast abgeschlossen, die -spitzen befinden sich 5 bis 8 cm unter der Blattscheide des Fahnenblattes.
Um die weitere Produktionstechnik planen zu können, sollten die Getreidebestände jetzt genauer unter die Lupe genommen werden. Für die weitere Planung sind die Bestandesdichte und die Einzelpflanzenentwicklung wichtig.
Weil in diesem Frühjahr im Getreide viele Ungräser aufgelaufen sind, sollten diese als erstes bekämpft werden, da mit zunehmendem Alter der Ungräser die Abbaugeschwindigkeit der Herbizidwirkstoffe schneller zunimmt.
Der Mitte Oktober gesäte Weizen ist oft zu dünn, wenn er mit knapp 300 Körnern/m² gesät wurde und erst nach dem ersten Winter im November aufgelaufen ist.
Das Getreide präsentiert sich in diesem Frühjahr nicht üppig. Insbesondere nach Aussaatterminen ab der zweiten Oktoberwoche sind die Bestände vergleichsweise schwach.
In vielen Teilen Deutschlands konnte die Herbstbestellung unter vergleichsweise günstigen Bedingungen erfolgen. Lediglich Saatzeitpunkte der zweiten Oktoberwoche zeichneten sich durch eine schlechte Strukturstabilität auf.
Der Grundstein für die Vegetationsperiode 2009/2010 ist bereits gelegt: Bis auf wenige Ausnahmen wurde das Getreide auch in diesem Herbst unter guten Bedingungen gesät.