Ringelschwanz

Ringelschwanz beim Hausschwein © Karl Lugmayer/fotolia

Der Ringelschwanz ist ein charakteristisches Merkmal für einige Hausschweinrassen. Nicht alle Hausschweinrassen haben einen geringelten Schwanz; hat ein Schwein einen jedoch Ringelschwanz, ist es immer ein Hausschwein (domestizierte Schweinereasse). Wildschweine hingegen haben gerade Schwänze. 

Warum ist der Schwanz geringelt?
Dass der Schwanz geringelt ist, hat anatomische, zufällige Ursachen: Bei einigen Schweinerassen sind die Sehnen auf der einen Seite des Schwanzes kürzer als auf der anderen. Die kürzere Sehne zieht die Wirbel des Schwanzknochens damit auf die eine Seite, bis die charakteristische Ringelung entsteht. 

Verwendung und Bestandteile 
Der Ringelschwanz ist ein Nebenprodukt der Schweinezucht und -mast. Er besteht im Grunde aus Knochen, Bindegewebe und Schwarte und einem geringen Anteil an Muskelfleisch. In der Küche wird er hauptsächlich für die Gewinnung von Brühe für Schweinefleischgerichte oder Eintöpfe ausgekocht. 

Diskussion: Schweine mit oder ohne Ringelschwanz? 
Hin und wieder werden bei Ferkeln die Ringelschwanz-Spitzen kupiert (gekürzt), um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig verletzen. Geraten die Tiere nämlich unter Stress, beißen sie in die Schwänze ihrer Artgenossen. Das Kupieren geschieht ohne Betäubung. Für viele Verbraucher wird das Wohlergehen landwirtschaftlicher Nutztiere immer wichtiger. 

Viele drängen daher darauf, auf das Kupieren der Schwänze bei Schweinen zu verzichten. Das Gesetz (auf europäischer wie auf nationaler Ebene) erlaubt Kupieren der Schwanzspitzen nur in Ausnahmefällen, wie etwa wenn auch durch andere Maßnahmen das Schwanzbeißen nicht verhindert werden kann. 

BMEL fördert Maßnahmen, um das Schwanzbeißen zu verringern 
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt die Forschung, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um das Schwanzbeißen bei Schweinen zu reduzieren. Landwirtschaftliche Betriebe, die die Erkenntnisse aus der Forschung in die Praxis umsetzen, erhalten finanzielle Förderung und Beratung. Zudem sollen die teilnehmenden Landwirte die Erkenntnisse mit ihren Fachkollegen teilen. 

Quellen: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bundesinformationszentrum Landwirtschaft 

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