Tierwohl

Ferkel im Stroh © stock.adobe.com/agrarmotive

Unter dem Begriff „Tierwohl“ verstehen viele, die Lebensqualität und das Wohlergehen von Nutztieren zu verbessern. Das Thema beschäftigt heutzutage immer mehr Verbraucher, die sich verstärkten Tierschutz wünschen. Eine allgemein akzeptierte, genaue Definition des Begriffs „Tierwohl“ gibt es aber nicht. 

Auf dem Bundesinformationszentrum für Landwirtschaft geht man davon aus, dass drei wesentliche Punkte für das Tierwohl entscheidend sind: die Gesundheit und das Wohlbefinden der Tiere sowie die Möglichkeit, ihren natürlichen Verhaltensweisen nachzugehen. Viele Bewertungssysteme für Tierwohl basieren außerdem auf dem Konzept der „5 Freiheiten“

Diese sind: 

  1. Freiheit von Hunger, Durst und Fehlernährung: Tiere haben freien Zugang zu frischem Wasser und erhalten Nahrung, die ihre Gesundheit und Vitalität aufrechterhalten kann. 
  2. Freiheit von Unbehagen: Den Tieren wird ein geeignetes Umfeld inkl. Unterstand und angenehmer Ruhezone gewährt. 
  3. Freiheit von Schmerz, Verletzung und Krankheit: Krankheiten und Verletzungen der Tiere durch tiermedizinische Betreuung möglichst verhindern, schnell diagnostizieren und behandeln.
  4. Freiheit von Angst und Leiden: Die Tiere haben ausreichend Platz sowie Gesellschaft mit Artgenossen, sofern sie keine Einzelgänger sind. 
  5. Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens: Die Tiere leben unter Bedingungen, die psychisches Leiden vermeiden.

Tierwohl im Stall

Die Nachfrage nach Fleisch ist nach wie vor hoch in Deutschland, dadurch rücken Fragen rund um das Thema Tierwohl in den Vordergrund. Der Fokus liegt dabei auf der Frage nach dem Wohlbefinden der Tiere. Folgende Bedingungen im Stall   werden hierbei unter anderem näher beleuchtet: 

  • Was kann gegen Stress im Stall (https://www.agrarheute.com/tag/stall) unternommen werden? 
  • Wie kann mehr Platz für Tiere (https://www.agrarheute.com/tier)  geschaffen werden? 
  • Wie kann das Leid von Versuchstieren verringert werden? 
  • Wie entsteht das optimale Stallklima (Temperatur, Frischluft, Vermeidung von Zugluft und spitzen Ecken oder Kanten, etc.)?

Mit der Initiative Tierwohl sollen die Standards in der Nutztierhaltung für Schweine und Geflügel marktweit ausgedehnt werden. Ziel der Initiative ist es, Verbrauchern und Tierhaltern eine Grundlage zu bieten, um mit ihren Konsum- und Investitionsentscheidungen die Tierhaltung in Deutschland nachhaltig zu verbessern.  

Mehr Tierwohl bedeutet höhere Kosten

Tierwohl-steigernde Maßnahmen, das heißt mehr Platz und Beschäftigung, optimales Klima und stressfreie Fütterung, kosten Landwirte Zeit und Geld. Die gestiegenen Kosten können die Landwirte zum Beispiel über höhere Preise, Direktvermarktung oder spezielle Labels kompensieren. Investitionen in mehr Tierwohl können aber auch zu sinkenden Kosten für Medikamente führen, da die Tiere sich wohler fühlen, leistungsfähiger und weniger krank sind.

Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft