Landmaschinen werden immer komplexer, immer elektronischer. Nicht zuletzt wegen der Entwicklung und Standardisierung des ISOBUS sind neue Steuer- und Regelfunktionen möglich. Das alles kann sinnvoll sein – sofern der Landwirt die Oberhand behält und die Funktionen gut bedienen kann. Hier kommt das Terminal ins Spiel, die Schnittstelle zwischen dem Landwirt und der Landtechnik, zwischen Mensch und Maschine. Es muss folgende Anforderungen erfüllen:
- intuitiv und einfach zu bedienen
- schmutz- und wasserabweisend
- alle nötigen Daten und Funktionen umfassen
- übersichtlich gestaltet
- gute Rechenleistung
- universell einsetzbar
Mit diesen fünf Weiterentwicklungen der angesprochenen Anforderungen wollen die Hersteller ihre Universalterminals (UTs) verbessern.
1. Kompatibilität
Ob ein Terminal für die universelle Bedienung geeignet ist, überprüft beispielsweise die Agricultural Industry Electronics Foundation (AEF). Dabei wird nicht nur ISOBUS an sich, sondern die einzelnen Funktionen getestet (Universalterminal, Section Control, Datendokumentation, etc.). Die Ergebnisse zertifiziert die AEF mit einem Isobus-Label.
2. Intuitive Bedienung
Hier setzt die Verbreitung von Smartphones und Tablets Maßstäbe. In der Praxis sind dem Touchscreen aber Grenzen gesetzt: In einer schwankenden Kabine fehlen die Druckpunkte und Oberflächenmerkmale bei der Bedienung. Der Finger bekommt kein taktiles Feedback wie bei Tasten, wenn der Klick von Terminal angenommen wurde. Wie viele Hersteller berichten, greifen die Anwender hier eher auf fühlbare Elemente zurück, wie Schalter, Tasten, Druckknöpfe und Scrollräder. Ein Kompromiss aus Touchscreen-UTs und der Nutzung physikalischer Tasten ist der ISOBUS-Joystick oder Multifunktionsgriff.
3. Helligkeit und Robustheit
Besonders bei starkem Gegenlicht und Sonneneinstrahlung sind Displays mit guter Auflösung, hohem Kontrast und wenig Reflexion gefragt, wie Trimble und Müller-Elektronik angeben. CCI hat einen Umgebungslichtsensor im UT, der die Displayhelligkeit automatisch anpasst.
Das Terminal muss in der Traktorkabine außerdem gegen Schmutz und Feuchtigkeit resistent sein. Was genau das für jedes einzelne UT bedeutet, besagt die Schutzklasse IP. Die gängigsten Klassen für UTs sind IP 54, 65, 67, 69 und 6K4. Die erste Ziffer beschreibt den Schutz gegen Fremdkörper und Berührung. Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen Feuchtigkeit und Wasser
4. Ein- oder zwei Bildschirme
Der Übersicht halber fahren viele Landwirte trotz Universalterminal lieber die Zwei-Terminal-Strategie. „Eine beliebte Kombination ist ein Traktorterminal und ein zusätzliches ISOBUS-Terminal“, berichtet Roeingh vom CCI. „So lassen sich Informationen besser parallel anzeigen und bedienen.“
Mit den größten gängigen UTs (insgesamt reichen die Größen von etwa 3,5 bis 12,1 Zoll, also 8,9 bis 30,8 cm) lässt sich diese Strategie aber auch umsetzen – mit geteiltem Bildschirm. Auf diese Variante setzen zum Beispiel Topcon und Müller-Elektronik. Auch hierfür ist natürlich die Kompatibilität der verschiedenen Geräte sicherzustellen.
5. Datenaustausch
Immer wichtiger wird auch der Datenaustausch mit Farm-Softwares und Datenmanagementprogrammen. Für mehr Funktionen, besonders die Datenverarbeitung und Darstellung von Kartendaten, ist auch mehr Rechenleistung nötig. Immer wichtiger wird deshalb der eingebaute Mikroprozessor bzw. Mikrocontroller und das Betriebssystem. Grob lässt sich die Leistung einschätzen mit
- der Bauart (je mehr Kerne desto besser)
- dem Speicher (je mehr RAM-Speicher desto besser)
- und der Rechengeschwindigkeit in Hertz (Hz).
Den vollständigen Trendbericht über ISOBUS-Universalterminals lesen Sie in der traction-Ausgabe Juli/August 2016.
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