Eine sogenannte Gülleunterfuß- oder -depotdüngung kann die mineralische Unerfußdüngung bei Mais ganz oder teilweise ersetzen. Vor allem für mehr Gewässerschutz wird dieses Verfahren häufig getestet. Bei der Technik handelt es sich um Strip-Till-Verfahren, die nur Streifen bearbeiten. Das bringt weitere Vorteile, wie etwa Schutz vor Erosion oder sparsamen Wasserverbrauch. Bei richtiger Ablage lassen sich wirtschaftseigene Dünger effizienter nutzen und Mineraldünger sparen. Das dlz agrarmagazin hat in der Novemberausgabe vier verschiedene Strip-Till-Verfahren vorgestellt:
- Kuhn - Striger
- Volmer Engineering - Culex
- Vogelsang - XTill
- Orthman/Vermac - Maxplacer
Kuhn Striger
Das Strip-Till-Gerät Striger R bearbeitet den Boden nur im Bereich der künftigen Säreihen.
- Bei maximaler Zinkenarbeitstiefe und 40 m³ Güllegabe liegen die Nährstoffe 10 cm unter der Bodenoberfläche.
- Das Ablagerohr ist hinter den Zinken angeordnet, hat 50 mm Außenrohrdurchmesser und ist seitlich vor Verschleiß geschützt.
- Hydraulikanschlüsse sind nötig für Steinsicherung, Einklappen und Schwimmstellung sowie das Verriegeln. Steuergerät für die Spuranreißer.
- Die Saat von Mais, Rüben oder Raps erfolgt in einem separaten Durchgang.
- Die Bodenbearbeitung erfolgt getrennt von der Saat, sodass sich der Boden erwärmen kann, keine frische Erde aufgeworfen wird und ein optimales Saatbett für einen bestmöglichen Feldaufgang geschaffen wird.
- Getrennte Bearbeitungsschritte schaffen größere Zeitfenster und damit mehr Flexibilität bei der Feldbestellung.
- Saat erfolgt per Einzelkornsämaschine.
- Der Anteil der bearbeiteten Bodenfläche wird um 80 Prozent gesenkt, was den Kraftstoffverbrauch senkt.

Volmer Culex
Das Strip-Till-Gerät wurde nach Firmenangaben speziell zum Anlegen eines Güllebands konstruiert. Das Parabelschar soll zahlreiche Vorteile bringen gegenüber herkömmlichen Verfahren:
- Der Boden wird auf rund 25 bis 30 cm Breite gelockert.
- Die Gülle bildet einen "Bananen-" oder V-Querschnitt aus, sodass eine größere Menge Gülle abgelegt werden kann.
- Die Saatrille und der Schlitz zum Einfüllen der Gülle liegen nebeneinander, sodass sich die Gefahr von Salzschäden am Keimling verringert.
- So wird keine "nasse Erde" von unten angehoben.
- Injektionsschlitz wird auch auf schwereren Böden sicher geschlossen.
- Kurz nach Ausbringung der Gülle lässt sich direkt mit der Saat beginnen. Damit ist der Zeitverlust etwa für Mais nach Gras oder Futterroggen gering.
- Das direkte Fixieren der Gülle macht den Einsatz auch in Hanglage möglich.
- Das Gülleband lässt sich bei der Aussaat sehr einfach treffen, da die Düngerschare der Maisdrille sich im Injektionsschlitz zentrieren.

Vogelsang XTill
Die Technik VarioCrop beschreibt Vogelsang folgendermaßen:
- Gülle wird je nach Einstellung auf rund 10 bis 25 cm Tiefe unter Fuß im Depot abgelegt.
- Der Verteilerkopf DosiMat LVX verteilt die Gülle mittels Rotor an die Abgänge.
- Messer am Rotor schneiden Faserstoffe und sorgen für eine homogene Verteilung zur besseren Nährstoffversorgung.
- Arbeitsbreiten bis 6 m sind möglich.
- Der Aufbau beinhaltet Scheibensech, Räumsterne, Lockerungszinken mit Gülleablage und Häufelscheiben.
- Die Aggregate sind an einem Parallelogramm angeordnet und erden einzeln tiefengeführt. Die Druckbeaufschlagung erfolgt stufenlos.
- Die Andruckrollen folgen je nach Ausführung federbelastet der Bodenkontur.
- Reihenabstände von 45 cm bis 75 cm.
- Die Häufelscheiben lassen sich in drei Ebenen zum Zinken einstellen.
- Die Zinken sind höhenverstellbar und mir einer hydraulischen Steinsicherung gesichert.
- Die Höhenführung erfolgt am Scheibensech.
- Der hydraulisch klappbare Rahmen sorgt für 3 m Transportbreite.
- Der Anbau erfolgt in der Dreipunktaufnahme (Kat. 3/3N/4N). Vier Hydraulikanschlüsse sind nötig für Klappen der Seitenarme, Exaktverteiler, Steinsicherung und Druckluft.

Vermac Maxplacer
Das von der niederländischen Firma Vermac zusammengestellte Gerät des US-Herstellers Orthman bringt bei der Bodenlockerung gleichzeitig Gülle unter Fuß ein.
- Für den europäischen Markt hat das Gerät eine Arbeitsbreite von 6 m.
- Zur Streifenbearbeitung für die Saat mit 45 cm Reihenabstand werden acht einzeln in einem Parallelogramm aufgehängte Aggregate auf 3,60 m zusammengeschoben.
- Eine Leitrolle mit Schneidscheibe öffnet den Boden, zwei Räumscheiben folgen für lockeres organisches Material.
- Bei 45 cm Reihenabstand besteht die Gefahr, dass der Platz zwischen den Aggregaten nicht reicht und Erntereste in die Nachbarreihe geschoben werden.
- In den freigeräumten Streifen greift der 8 bis 30 cm tief einstellbare Lockerungszinken, der von zwei Hohlscheiben begrenzt wird, damit der Boden im Bearbeitungsband bleibt:
- Dahinter sitzt das Gülleinjektionsrohr mit zwei Zuführungsschläuchen.
- Die Gülle wird 5 cm über dem Lockerungshorizont injiziert.
- Eine Krümelwalze ebnet die Oberfläche ein. Einige Tage später wird gesät.

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