Es kommt einem wie ein Aprilscherz vor, wenn ein Traktor mit einem Düngerstreuer in der Front und einem im Heck vorbeifährt. Doch hier geht es nicht um Spaß, sondern um Pflanzenernährung, Arbeitszeit und Produktionskosten.
Einmal fahren, zweimal streuen - das sind die Vorteile
Unnötige Bodenverdichtungen zu verhindern, war eine Motivation, wertvolle Arbeitszeit einsparen, die Wendigkeit der Gespanne am Vorgewende und das einfachere Rangieren gegenüber einem angehängten Mineraldüngerstreuer weitere Argumente für das Front-Heck-System. Staubentwicklung in der Front kann Probleme machen. Daher ist eine gute Qualität des Düngers wichtig.
So ist der Düngerstreuer für den Frontanbau ausgestattet
Die beiden Streuer werfen auf 30 m Arbeitsbreite. Ölmotoren bringen die Schleuderscheiben ins Rotieren. Als Fördervolumen gibt Amazone bei voller Arbeitsbreite maximal 70 l/min pro Steuer an. Beide Streuer bekommen ihr Ein- und Ausschaltsignale am Vorgewende und für die Teilbreiten über Section Control von einem GPS-Empfänger auf dem Traktordach. Am Ende des Felds muss zuerst der vordere Streuer ausschalten, der im Heck etwas verzögert. Beim Einfahren in die Fahrgasse funktioniert das Ganze in umgekehrter Reihenfolge.
Wegen der notwendigen freien Sicht nach vorne passen in den Frontstreuer nur 1.700 l. Hinten fasst der Behälter 2.700 l. Lediglich den Windsensor gibt es nur einmal. Ein kleiner Mast mit einer Messturbine fährt in die Höhe, sobald die Wurfscheiben beginnen, sich zu drehen. Die Software im Jobrechner passt Scheibendrehzahl und Aufgabepunkt der Windrichtung und -stärke an. Bisher klappt das allerdings nur für den hinteren Streuer.
Fazit
Die Kombination ist eine ideale Lösung, um unterschiedliche Dünger mit einer Überfahrt auszubringen. Das Gespann ist wendig, schlagkräftig und verbessert die Gewichtsverteilung auf Vorder- und Hinterachse. Es macht sich erst bezahlt, wenn die Vorteile auf die Konten Lohnkosten, Arbeitswirtschaft und Bodenschonung einzahlen. Bei einer schlagkräftigen Düngung, in der es mit einer Sorte Standarddünger um Flächenleistung und große Fassungsvermögen geht, passen angehängte Streuer mit großen Behältern besser.
Die ausführliche Praxisreportage lesen Sie in der Ausgabe agrarheute 08/2018.
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