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Test

Blauer Tiefstapler: Lemken-Feldspritze Vega 12 im Test

Lemken Vega 12 Arbeitsprobe
am Montag, 30.01.2017 - 13:30 (Jetzt kommentieren)

Auf der Agritechnica 2011 stellte Lemken die Vega mit sehr niederigem Schwerpunkt als Konzeptstudie vor. Nun hat traction die Marktreife Feldspritze getestet.

Die drei Tankgrößen (3.000, 4.000 und 5.000 l) der Feldspritze Vega von Lemken bauen auf dem gleichen Rahmen mit tiefer Wanne auf, wobei der Tank um das Fahrwerk gebaut ist. Eine Besonderheit ist der Durchzug im Behälter, der als Schwallwand funktioniert. Die Flüssigkeitskreisläufe sind in einen Rührkreis und einen Arbeitskreis aufgeteilt. Das Rührwerk der Anhängespritze ist zweigeteilt: Auf dem Boden befinden sich drei Venturis, auf der Fassmitte vier. Zusätzlich kann die Rührpumpe auch mit ansaugen. Vier rotierende Reinigungsdüsen gehören mit zur Serienausstattung. Im Inneren des Tanks verlaufen keinerlei Schläuche, Rührleitungen oder ähnliches, was die Innenreinigung behindern könnte.

Elektrische Bedienung

Lemken Vega 12 Arbeitsprobe

Die komplette Bedienung der Vega funktioniert rein elektrisch. Das heißt, es befinden sich keine mechanischen Bedienhebel (5/4 Wegeventil) und keine Ventile zum Stellen im Einspülbereich. Stattdessen übernimmt ein Computer die Steuerung. Das Herz der Vega sind zwei Altek Boxer-Pumpen. Die Kolbenmembranpumpen fördern je 200 l/min oder gegen Aufpreis 260 l/min. Die Einspülschleuse kann auch nochmal 120 l/min saugen – das nennt sich bei Lemken "High Flow".

Die Steuerung der Vega kommt komplett von Lemken und heißt MegaSpray. Sie ist AEF-konform und mit Section-, Task-, Base- und Geo-Control ausgestattet. Für oft wiederholbare Vorgänge bieten sich verschiedene Aux-N-Bedienelemente an. Natürlich können auch die traktoreigenen ISOBUS-Bedienelemente verwendet werden.

Aluminiumgestänge bis 30 m

Lemken Vega 12 Arbeitsprobe

Das heckgeklappte Gestänge ist seit 2016 auch mit 30 m Arbeitsbreite erhältlich und klappt in elf Elementen. Unter anderem gehören zur Ausstattung eine einseitige Klappung, einseitige Anwinkelung, Rückklappung und eine Höhenverstellung mit Vorgewendemanagement. Die Gestängeführung erfolgt über einen Hubmasten. Die Dämpfung übernehmen Spiralfedern.

Das SEH-Gestänge verfügt über separat elektrisch schaltbare Einzeldüsenventile, die in der Grundausstattung mit Eltec in bis zu 13 Gruppen zusammengefasst werden. Mit Eltec Pro und MegaSpray-Maschinensteuerung ist dann auch die Einzeldüsenschaltung möglich. Zudem hat die Vega eine echte Zirkulationsleitung ohne tote Leitungsabschnitte. Wenn beim Spritzen die Zirkulation gestoppt wird, nimmt ein Ventil die Flüssigkeitsumkehr vor. Dabei wird das Düsenrohr von vier Seiten gespeist, was beim Einschalten eine gleichmäßige Querverteilung erzeugt.

Deichsellenkung für den spurgetreuen Nachlauf

Lemken Vega 12 Arbeitsprobe

Aufgrund der Deichsellenkung konnte die Tankform frei gestaltet werden, also nicht „tropfenförmig“. Bei Kurvenfahrten bleibt der Mittelpunkt der Spritze lange zentral hinter dem Schlepper, denn der Lenkpunkt liegt fast mittig zwischen Drehpunkt Schlepper und Hinterachse Vega (Hybridlenkung). Außerdem gibt es kaum Einschränkungen bei der Wahl der Bereifung und Spurweite. Im Bereich der Fahrwerke stehen starre, mechanisch gefederte oder luftgefederte Achsaufhängungen zur Verfügung.

Je nach Reifendimension und Spurbreite sind die gefederten Modelle bis 60 km/h zugelassen. Bei großen Reifengrößen ergibt sich in der Obenanhängung eine Bodenfreiheit von 80 cm. Die Spurbreite lässt sich über die Einpresstiefe der Felgen zwischen 1,50 und 2,30 m verwirklichen. Dabei ist die 1,50 m-Spur nur bei der kleinen Vega möglich. Bei den größeren Modellen beträgt diese minimal 1,80 m. Die Deichsel ist hydraulisch verstellbar, sodass die Spritze waagerecht hinter der Zugmaschine läuft. Gleichzeitig dient der Hydraulikzylinder zum Abstellen auf die mechanische Stütze.

Die ausführliche Arbeitsprobe mit der Lemken Vega 12 lesen Sie in der traction Ausgabe Januar/Februar 2017.

Feldspritzen-Test: Lemken Vega mit 5.000-Liter-Tank

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