Der Vorteil gegenüber der Handaussaat liegt natürlich in der höheren Flächenleistung. Darüber hinaus sind Tiefenablage und Verteilgenauigkeit gleichmäßiger, was zu geringerem Vogelfraß und gleichmäßigem Feldaufgang führt. So lässt sich zusätzlich Saatgut einsparen. Die Bezeichnung
Drillmaschine leitet sich von den Dosiersystemen ab, bei denen sich drehende (drillende) Nocken oder Zellenräder die Zuteilung übernehmen. Dieses mechanische System ist heute noch üblich.
Allerdings muss es immer stärker mit pneumatischen Ausbringvarianten konkurrieren. Dieses Verfahren, bei dem ein Luftstrom die Körner nach dem Dosierorgan mitnimmt und in einem Verteilkopf auf die einzelnen Särohre aufteilt, stellte Accord schon 1966 vor. Über aktuelle Trends, neue Entwicklungen und die derzeitige Marktlage lesen Sie im Folgenden.
Pneumatische Systeme nehmen zu
Bei den Drillmaschinen bis drei Meter Arbeitsbreite liegen die mechanischen Systeme immer noch klar vorne. Nach Angaben von Amazone, Sulky und Kverneland beträgt der Anteil mechanischer Systeme etwa zwei Drittel der verkauften Maschinen. Regent geht gar von 80 Prozent aus. Bei Kuhn überwiegen die mechanischen Drillmaschinen bis zu einer Arbeitsbreite von vier Meter ebenfalls.
Väderstad hat seine Geräte bis drei Meter Arbeitsbreite nur in der mechanischen Version im Angebot. Lemken gibt an, dass in den letzten Jahren die pneumatischen Systeme stark zugenommen haben und sich mit den mechanischen Varianten schon die Waage halten.
Für die mechanischen Drillmaschinen sprechen nach Angaben von Agrisem die einfache
Technik und der geringere Preis. Michael Mersmann aus dem Marketing von Amazone ergänzt dies um die Punkte bewährte Technik und gute Zugänglichkeit. Alexander Grühl von der Firma Kuhn stellt fest: "Mechanische Anbaudrillmaschinen, die in Kombination oder solo gefahren werden können, sind ebenfalls noch häufig zu finden, werden aber immer öfter durch aufgebaute und fest installierte Drillmaschinen ersetzt."
Europa: Mechanische Sämaschinen überwiegen
Nach Einschätzung von Josef Hirtler von Vogel & Noot überwiegen am europäischen Markt in Summe klar die mechanischen Sämaschinen. "Vor allem in kleineren bis mittleren Strukturen in Mittel, Süd und Osteuropa wird die mechanische Technik nachgefragt. Bei nicht klappbaren Geräten sehen wir die mechanischen Geräte aufgrund der einfacheren und weniger komplexen Technik im Vorteil."
Auch Pneumatik bietet Vorteile
Horsch bietet ausschließlich pneumatische Drillmaschinen an und begründet dies mit einer erhöhten Präzision und besseren Feldaufgängen. Auch bei Köckerling sind nur pneumatische Drillmaschinen im Angebot. Als Vorteil nennt Marketingleiter Stefan Kröger, dass pneumatische Drillmaschinen auch mit großen Arbeitsbreiten angeboten werden können. Weiterhin würden sich mit dem pneumatischen System Vorteile in der Flexibilität bei der Konstruktion von Drillmaschinen ergeben. Josef Böcker von der Firma Lemken beschreibt die Vorteile der pneumatischen Drillmaschinen so: "Sie haben einen großvolumigen Behälter zentral angeordnet, der das hydraulische Einklappen auf eine Transportbreite von drei Metern ermöglicht. Auch das Befüllen und Entleeren der Saatgutbehälter ist bei pneumatischen Drillmaschinen einfacher und geht schneller. So kommen die pneumatischen Drillmaschinen vor allem bei größeren Ackerbaubetrieben und Lohnunternehmern zum Einsatz."
Einen weiteren Vorteil sieht LarsWilhelm Funk von der Firma Agrisem darin, dass sich die Möglichkeit bietet, pneumatische Fronttanks zu nutzen. Mit diesen lassen sich verschiedene Saatschienen einsetzen, und das Befüllen und Abdrehen ist einfacher. Außerdem verteilen sich die Lasten zwischen Front und Heck gleichmäßiger.
Den kompletten Artikel finden Sie in der aktuellen Ausgabe der AGRARTECHNIK.
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