Wer überlegt, einen fliegenden Helfer anzuschaffen, muss sich vorher fragen: „Wozu möchte ich eine Drohne einsetzen?“ Um den Acker von oben zu fotografieren und ein Video von der Ernte zu erstellen, braucht es keine teure Sensortechnik. Multikoptermodelle unter 1.000 Euro bieten bereits eine gute Kamera mit einem 3-Achsen-Gimbal. Ein Gimbal hält die Kamera der Drohne trotz Ruckeln und Schwanken still und schwenkt und dreht sie im Flug. Wir haben uns folgende drei Drohnen genauer angeschaut:
- DJI Mavic Pro
- DJI Phantom 4 Pro
- Parrot Bluegrass
Kompakt ohne Abstriche: Mavic Pro

Einer der größten Drohnenhersteller weltweit ist DJI. Mit dem Modell Mavic Pro bietet das chinesische Unternehmen ein Einsteigermodell mit guter Ausstattung. Kompakt zusammengefaltet passt die Drohne in eine kleinen Transporttasche und darf mit auf die Traktorkabine. Das ist ein Vorteil für alle, die spontan die Drohne in die Luft lassen und nicht jedes Mal mit dem Pkw rausfahren möchten.
Bedienung DJI Mavic Pro
Geflogen wird die Kompaktdrohne mit einer Fernsteuerung. An diese wird das Smartphone gekoppelt, das dann als Bildschirm dient. Je nach Bildschirm sieht man bei Tageslicht wenig auf dem kleinen Display.
Gute Mittelklasse: Phantom 4 Pro

Der Quadrokopter Phantom 4 Pro kommt ebenfalls von DJI. Die Drohne ist größer als die Mavic und die Kamera mit einem größeren Fotosensor ausgestattet. Der Unterschied fällt für den normalen Gebrauch nicht auf.
Bedienung DJI Phantom 4 Pro
Gesteuert wird die Drohne mit einer Fernsteuerung und einem handelsüblichen Tablet (nicht im Lieferumfang), das drangeklemmt wird. Die Propeller lassen sich nicht zusammenklappen, sind aber abnehmbar. Wer mit der Phantom 4 Pro rausfährt, hält einen großen Transportkoffer in der Hand.
AgrarSpezialist: Parrot Bluegrass

Für den Einsatz in der Landwirtschaft entwickelte der Hersteller Parrot die Drohne Bluegrass. Ein Multispektralsensor misst, wie stark die Blätter der Pflanzen unterschiedliche Farbkanäle (rot, grün, rededge und Nahinfrarot) reflektieren. Daraus lässt sich der NDVI-Index (normierter differenzierter Vegetationsindex) errechnen.
Bedienung und Funktion Parrot Bluegrass
Mit dem NDVI-Index kann man wiederum Applikationskarten für den Düngerstreuer erstellen, der dann teilflächenspezifisch ausbringt. Wir verglichen Satellitendaten, bereitgestellt von FarmBlick, im ähnlichen Zeitraum mit den Drohnen-Sensordaten. Unterschiede gab es in der Auflösung (die Drohne ist genauer), aber nicht im Inhalt.
Nachteil der Spezialdrohne: Die Kamera hängt nicht an einem Gimbal, sondern ist fest verbaut. Wer überwiegend Fotos und Videos machen möchte, hat damit keine Freude.
In das Bedienteil wird das Smartphone als Bildschirm eingeklemmt und gekopplet.
Software – Drohne ist nicht alles
Fazit: Drohnen für die Landwirtschaft

Seine Ackerflächen von oben anzuschauen, bringt neue Einsichten und Spaß. Wer Freunde an Technik hat und sich nicht von Updates und No-fly-Zonen abschrecken lässt, findet gute Drohnen bereits für unter 1.000 Euro. Dagegen sind Agrar-Spezialdrohnen für einzelne Betrieb kaum wirtschaftlich darstellbar. Zusätzlich zur Drohnentechnik kommt teure Software. Satelliten liefern mittlerweile genauso gute Karten. Wer dennoch NVDI-Karten mit einer Drohne erstellen möchte, holt sich am besten spezialisierte Lohnunternehmer oder Dienstleister ins Boot.
Setzen Sie Drohnen in Ihrem Betrieb ein? Haben Sie Fragen oder Erfahrungen mit Drohnen in der Landwirtschaft Schreiben Sie uns eine E-Mail an pflanze-technik@agrarheute.com.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.