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agrarheute testet Gülletechnik

Einsteiger-Güllefass mit Schleppschuh macht fit für 2025

Wer mit dem eigenen Schleppschuhverteiler starten will, ist mit dem Güllefass Joskin Modulo2 und dem einfachen PendislideStart gut bedient. Ein Jahr güllten wir damit. Nach 1.500 m³ sind wir schlauer, wie mit dem Fass Gülle bezahlbar in den Boden kommt.

am Montag, 08.05.2023 - 08:29 (1 Kommentar)

Das Güllefass Modulo2 von Joskin mit dem neuen Schleppschuhverteiler PendislideStart ist sowas wie der VW Golf unter den Fässern: kompakt und aktueller Stand der Technik kombiniert mit gutem Komfort. Eine Besonderheit ist der neue Verteiler PendislideStart. Mit seinem leichten und einfachen Aufbau passt er an kleine Fässer. Das wünschen sich viele, die auf Schleppschuhe umsteigen wollen, bevor sie es müssen.

Wenig kleinere Güllefässer zukunftssicher: Schleppschuhverteiler kommt

Einfache Schleppschuhverteiler für kleinere Fässer rar. Neben Joskin bauen nur noch Bomech, Fliegl und Vogelsang ähnliche Gestänge. Auch wenn es viele nicht wahrhaben möchten: ab 2025 ist Schluss mit Schwanenhals- und Möscha-Gülleverteilern. Dann darf Gülle auch auf Grünland nur noch bodennah ausgebracht werden. Landwirte, die weiterhin die organische Düngung selbst in der Hand behalten möchten, müssen häufig in neue Gülletechnik investieren. Viele suchen ein Güllefass mit einem bezahlbaren und einfachen Gülleverteiler, der zumindest die nächsten Jahre zukunftssicher ist. Voilá, hier kommt das Güllefass Modulo2 von Joskin mit Schleppschuhverteiler PendislideStart ins Spiel.

Güllefass Joskin Modulo2 beim Langzeitgüllen in Extremlagen

Das Modulo2 war bei uns beinahe ein Jahr und über 1.500 m³ im Einsatz. In der Zeit haben wir es ihm nicht leicht gemacht: Wiesen in Hanglagen, Einsatz auf dem Acker. Wir fütterten es mit dünnem Gärrest und mit Gülle aus einem Milchviehbetrieb. Vorgespannt war ein Case Maxxum 145 mit 155 PS – eine gute Kombination, die wir so empfehlen können. Dabei haben wir spannende Erfahrungen gesammelt.

Die wichtigsten Fakten: Güllefass Joskin Modulo2

  • Die Fassserie Modulo2 ist wie ein Metallbaukasten: Pumpen, Verteiler, Saugrüssel oder sogar NIR-Sensor lassen sich zusammenstellen.
  • Wir hatten das größte Einachserfass der Serie. Mit 11 m³ reizt es das gesetzlich zulässige Gesamtgewicht mehr als aus.
  • Traktoren zwischen 130 und 180 PS kommen damit gut zurecht. Es ist das Fass für die Eigenmechanisierung.
  • Mit der Einzelachse dreht es auf Grünland, ohne die Grasnarbe zu stressen.

Güllefass Joskin Modulo2: XXL-Reifen für 10.000 Euro

  • Wir hatten die größten und teuersten Pneus aufgezogen, die es für das Einachserfass gibt: 800/65 R32 Agriterra 04 von Mitas.
  • Für rund 10.050 Euro darf man auf dem Feld mit gerade mal 1,0 bar kurven.
  • Die großen 32-Zoll-Reifen machen zwei Dinge möglich: sehr große Aufstandsfläche, dadurch bodenschonend und einen tiefen Schwerpunkt.
  • Einen Nachteil: In extremen Hanglagen hängt sich das Fass stark in den Hang. Das hohe Luftvolumen kombiniert mit einer kleinen Felge und großem Reifendurchmesser lässt das Fass sich stark nach unten neigen. Brenzlig wurde das noch lange nicht, aber ein Tandemfass mit kleinen Reifen steht stabiler.
  • Wir waren überrascht: Das Einachsfass fährt sehr ruhig hinter dem Traktor. Auch bei einer kritischen Geschwindigkeit zwischen 30 und 40 km/h blieb es ruhig ohne Wippen und Nicken.
  • Der Grund dafür ist die Deichselfederung.Eine Stickstoffblase hemmt hier das Schwingen im Gespann.
  • Ein Vorteil des Einachsfasses macht sich am Hang bemerkbar: Die Stützlast von maximal 3 t drückt auf die Hinterachse und sorgt am Traktor für Traktion.

 

Die wichtigsten Fakten: Einfacher Schleppschuh PendislideStart

  • Der Schleppschuhverteiler PendislildeStart ist der einfachste Gülleverteiler von Joskin.
  • Die bisherige 7,5-m-Variante war vielen doch zu schmal, da viele Überfahrten notwendig sind.
  • 11-m³-Fass mit 9-m-Verteiler sind Traummaße, wenn es um die Eigenmechanisierung bei Gülle geht.
  • Das Klappen klappte gut. Joskin nutzt eine Folgeschaltung: Startknopf auf dem Bedienpanel drücken und der Pendislide faltet sich auseinander.
  • Vor allem am Hang gab es Situationen, in denen wir eingreifen mussten, bevor sich das Gestänge in den Boden gebohrt hätte. Joskin hat hier schon mit einem Update reagiert und die Abfolge geändert.

 

Güllefass mit einfachem Schleppschuhverteiler

  • Der Aufbau des Verteilers ist klassisch: stabiler Rahmen, alle 25 cm ein Abgang mit Blattfeder.
  • Über ein Langloch kann der Verteiler pendeln. Das hat seine Grenzen, aber bei einem nur 9 m breiten Verteiler ist das eine gute Lösung.
  • Was nur Joskin macht: Statt Gleitkufen aus Stahl nutzt Joskin Ertalon, was der Handelsname für ein verschleißarmer Polyamid-Kunststoff ist. Einen erkennbaren Verschleiß konnten wir nach einem Jahr nicht feststellen.

Exzenterschneckenpumpe füllt Güllefass: Joskin Modulo2

  • Die Exzenterschneckenpumpe liefert die allgäuer Pumpenfabrik Wagen
  • Die Pumpe schafft theoretisch 3.666 l/min, was unsere Füllzeiten zwischen 3 bis 5 Minuten bei dünnem Gärrest bestätigen.
  • Bei dickflüssigerer Gülle brummte das Fass schon mal über zehn Minuten.
  • An der Behälterfront gibt ein Schauglas Einblicke in das Innere.

Straße bleibt leidiges Thema

Es ist selten, dass wir ein Güllefass im Praxiseinsatz haben, das gefüllt legal auf die Straße darf und das zulässige Gesamtgewicht nicht reißt. Das Modulo hat es mit der Einzelachse noch schwerer, da sie gesetzlich nur 10 t schultern darf. Berücksichtigt man plus 3 t Stützlast, darf das Fass 13 t wiegen. Eigengewicht (geschätzt 5 t) und der Schleppschuhverteiler (1,3 t) wiegen zu viel, um auch noch 11 m³ Gülle mit an Bord zu nehmen. Das Modulo 2 darf also nicht voll auf die Straße.

Joskin Modulo2 + PendislideStart: Wie wir das Güllefass sehen

Das Jahr 2025 kommt schneller als man denkt und damit auch die Pflicht zu Schleppschuh- oder -schlauchverteilern. Während es viel Auswahl an Güllefässern über 12 m³ und mit breitem Verteiler gibt, ist das Angebot an kleinen Fässer mit bodennaher Ausbringtechnik überschaubar. Joskin bietet mit dem PendislideStart und dem Modulo2 eine Kombination an, die auf viele Betriebe passt. Sie können an das Fass Traktoren unter 200 PS vorspannen.

Der Verteiler hat vielleicht nicht die Bodenanpassung wie ein High-End-15-m-Gestänge, braucht es aber mit den 9 m Arbeitsbreite auch nicht. Die Investition lohnt sich nach unseren Berechnungen ab rund 5.200 m³ im Jahr (siehe dazu Tabelle rechts). Joskin verbaut solide Technik und verzichtet auf teuren Schnickschnack, so reißt der Listenpreis nicht die 100.000-Euro-Marke.

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Dies war eine stark verkürzte Zusammenfassung des Originalbeitrags.
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