Der erste Horsch-Düngerstreuer wird riesig: pneumatisch bis 48 m


Horsch steigt mit dem Pneumatik-Streuer Xeric 14 FS in die Düngetechnik ein: mit 14 t im Tank und bis zu 48 m Arbeitsbreite.

Erste Bilder und Videos vom pneumatischen Horsch-Düngerstreuer sickerten schon länger durch. Nun stellte der Landtechnik-Hersteller den Xeric offiziell vor. Neben Rauch mit dem Aero mit bis zu 12 t Dünger und Zürn mit D55 für Feldversuche und Parzellen, steigt Horsch gleich im XXL-Format in die pneumatische Düngetechnik ein. „Wir bewegen uns hier in Arbeitsbreiten, wo Schleuderstreuer einfach nicht mehr präzise genug ist“, berichtet Theo Leeb zur Motivation, diese Maschine zu bauen. Aber diese Breiten seien nötig: Bedingt durch den Klimawandel würden die Zeitfenster zur Düngung immer häufiger immer enger – Schlagkraft ist gefragt. Hier soll der Horsch Leeb Xeric 14 FS seinen Platz im Markt finden.
Pneumatische Düngetechnik von Leeb und Horsch: Wie alles begann
Und dann konnte man alte Unterlagen aus der Schublade holen. Denn ganz neu ist die pneumatische Düngetechnik bei Horsch nicht: Vor gut 30 Jahren klingelte bei Theo Leeb, in seinem damals noch überschaubaren Ingenieursbüro mit Werkstatt, das Telefon. Michael Horsch, bekannt für seine Tüfteleien, hatte einen Auftrag für ihn: einen pneumatischen Dünge-Selbstfahrer zu bauen. Gesagt, getan. 1994 war der Selbstfahrer einsatzfähig, damals schon mit 24 m Arbeitsbreite, 4 Teilbreiten und sogar der Fähigkeit, Applikationskarten abzuarbeiten. Zwei dieser Dünge-Selbstfahrer wurden gebaut - dann stellte man das Projekt wieder ein, zu teuer und aufwändig war es damals.
Horsch Leeb: Vom Pflanzenschutz zur Düngetechnik

Leeb bastelte weiter, allerdings mit Pflanzenschutztechnik und fusionierte 2011 mit Horsch zur Horsch Leeb AS GmbH. Ein großer Erfolg war die Vorstellung der Gestängeführung Boom-Control, die 2013 eine Silbermedaille auf der Agritechnica bekam. Sie hält das Gestänge auf einer exakten, möglichst niedrigen Arbeitshöhe auch bei hoher Fahrgeschwindigkeit und in leicht hügeligem Gelände. Und damit sind wir zurück beim Horsch Leeb Xeric, der mit der Erfahrung all dieser Entwicklungen entstanden ist.
Horsch Xeric: Pneumatischer Düngerstreuer mit 14 t Dünger
Der 14 m³ große Düngerdrucktank des Horsch Leeb Xeric 14 FS verfügt über einen hydraulischen Deckel und lässt sich dadurch schnell wieder befüllen. Viel Entwicklungsarbeit steckt im Dosierkonzept. Jede Kurve und jeder Bogen in einem Schlauch sorgt für Verschleiß und mindert den Luftdruck und die Präzision. Deshalb führen Dosierschnecken den Dünger vom Tank in einen zentralen, hoch gelegenen Dosierkasten mit Wiegezellen. Das funktioniert für alle granulierten Dünger – je nach Beschaffenheit gibt es verschiedene Schnecken.
Düngung auf 48 m Arbeitsbreite
Vom Dosierkasten fällt der Dünger über Rohre mit nur einer Umlenkung auf die Prallteller. Die sind in einem Abstand von 1,5 m auf dem 36 bis 48 m breiten Gestänge angebracht. Die Teilbreiten von 3 m lassen sich automatisch abschalten. Die Maschine hat eine variable Mengensteuerung sowie auch die Möglichkeit der Anpassung der Ausbringmenge bei Kurvenfahrten, wodurch eine präzise Düngerausbringung gewährleistet wird. Der Bodenabstand beträgt etwa 1,5 m. Die vom Pflanzenschutz bekannte Technik BoomControl soll das Gestänge ruhig halten, auch bei Fahrgeschwindigkeiten bis zu 20 km/h.
Gestänge und Fahrgestell aus dem Pflanzenschutz
Nicht nur das Gestänge, sondern auch das Fahrgestell kommt aus dem Pflanzenschutz: Horsch Leeb greift auf das Tandemachsfahrwerk der Pflanzenschutzspritze Leeb 12 TD zurück. Die aktive Lenkung beider Achsen mit bis zu 28° Lenkeinschlag ermöglicht einen spurgetreuen Nachlauf und Bereifungen mit großem Durchmesser.
FARM MACHINE: Holt sich Horsch den Publikumspreis?

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