Damit sei es möglich, die bisherige Lücke bei der Ertragskartierung zu schließen. Wie die Landesanstalt weiter berichtete, stellte sie in einer Untersuchung zur Ertragsmessung und Optimierung im Feldfutterbau Unterschiede beim Silomais von etwa 50 Dezitonnen bis zu 75 Dezitonnen Trockenmasse pro Hektar und Schlag fest.
Beim Grünland sei die Differenz noch deutlicher gewesen, berichtete die LfL. Hier habe der Ertrag auf einzelnen Schlägen bis zu einem Faktor von 4,5 differiert. So seien auf einer Fläche nur 10 Dezitonnen Trockenmasse pro Hektar geerntet worden, während es auf einem anderen Areal beim selben Schnitt mehr als 45 Dezitonnen Trockenmasse gewesen seien. "Diese Ergebnisse unterstreichen einmal mehr das große Optimierungspotential vor allem bei der Grünlandbewirtschaftung", betonte die LfL, die gemeinsam mit den Landwirtschaftsämtern, den Verbundpartnern und ausgewählten Pilotbetrieben die Versuche durchführte.
Exakte Ertragsermittlung: wesentliche Stellschraube auf der Kostenseite
Eine möglichst exakte Ertragsermittlung sei der Schlüssel zum Erfolg und eine wesentliche Stellschraube auf der Kostenseite. Selbst die am Projekt beteiligten Wissenschaftler hätten sich von den teilweise großen Ertragsunterschieden überrascht gezeigt. Auf den Pilotbetrieben seien die Frischmasseerträge bei Silomais und Grasanwelkgut mittels einer Sensortechnik am Feldhäcksler erfasst worden. Die Messung des Trockensubstanzgehaltes sei je nach Hersteller mit verschieden Systemen erfolgt, etwa der Nahinfrarotspektroskopie oder der Leitfähigkeitsmessung.
Eine Verrechnung beider Werte liefere der Trockenmassertrag pro Hektar. Mit Hilfe der Ertragskartierung, die bei fast allen Techniken mit der Georeferenzierung durch das Globale Positionierungs- System (GPS) möglich sei, könnten über mehrere Jahre Ertragszonen in den Schlägen identiziert und die Bewirtschaftung daran angepasst werden. Im kommenden Jahr würden in Zusammenarbeit mit den Herstellern die verschiedenen Systeme zur Erfassung der Trockensubstanzgehalte bei Grasanwelkgut und Silomais weiter getestet und optimiert, kündigte die LfL an. Außerdem solle die neue Technik im Rahmen eines Pilotvorhabens in Praxisbetrieben vermehrt zum Einsatz kommen. Interessierte Milchviehbetriebe können sich noch bis März 2011 beim Institut für Tierernährung und Futterwirtschaft der LfL melden. (AgE)
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.