Die politischen Rahmenbedingungen für die Ausbringung von organischem Dünger haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Das gilt nicht nur für die Ausbringung von Gülle, sondern auch für die von Festmist. Vor allem tierhaltende Betriebe sind davon betroffen, mit zunehmender Tendenz, da aufgrund von Fördermaßnahmen auch größere Betriebe ihre Tiere wieder auf Stroh oder Kompost halten.
Festmiststreuer: Nicht nur die Größe macht's
Die Anforderungen an die Technik wachsen damit und beeinflussen die Entwicklung bei den Herstellern: Statt reinen Miststreuern werden Universalstreuer benötigt, mit denen sich neben Festmist auch Kompost oder gar Kalk ausbringen lassen, natürlich punktgenau verteilt bei immer enger werdenden Zeitfenstern.
Deutlich sichtbar wird das bei der Größe der Anhänger: 12 bis 14 t für die Eigenmechanisierung sind nahezu Standard. Lässt es die Struktur zu, sind auch 20-t-Modelle drin. Dazu kommt der Trend hin zu mehr Elektronik, denn auch beim Miststreuen gilt die Dokumentations- und Nachweispflicht über den Verbleib des Düngers. Die Möglichkeiten einer teilflächenspezifischen Ausbringung nach Applikations- oder Ertragskarten gibt es auch bei kleineren Modellen.
Was soll mit dem Miststreuer ausgebracht werden?
Auch bei den Ausbringgütern haben sich heute die Anforderungen an die Streuer verändert. Diese unterscheiden sich stark in Materialbeschaffenheit, Schüttfähigkeit, Flug- und somit Streueigenschaften, Ausbringmenge und auch Materialbeanspruchung. Hier muss jeder Interessent vor dem Kauf abwägen, welche Materialien hauptsächlich ausgebracht werden. Streut man vornehmlich sehr sandige Materialen wie Kompost, sollte man auf die Verschleißfestigkeit achten.
Bei schweren, anhaftenden Materialen hilft eine konisch ausgestaltete Seitenwand mit glatter Oberfläche, um das Streuwerk gleichmäßig zu beschicken und damit eine ordentliche Ausbringung zu erzielen. Werden Materialen in geringen Mengen auf den Hektar ausgebracht, zum Beispiel Kalk, Gärsubstrate mit hohem Trockensubstanzgehalt oder Hühnertrockenkot, nimmt der Stauschieber eine wichtige Rolle ein.
Streut man stark beanspruchende bzw. abrasive Materialien, sollte man sich den Transportboden genau anschauen. Wie lange dauert es, die Verschleißteile zu wechseln und welche Kosten kommen auf einen zu? Das sind die Fragen, die man sich hier unbedingt im Vorfeld stellen sollte.
So treffen Sie die richtige Wahl
Abschließend kann man folgende Entscheidungshilfe für die Wahl der Bauweise festlegen: Je gröber das hauptsächlich ausgebrachte Streugut ist, desto robuster sollte das Streuwerk sein. Je feiner das Streugut ist, umso wichtiger ist die Ausbringungsgenauigkeit. Das schafft man am besten mit horizontalen Walzen und Streuteller.
Weitere Informationen finden Sie in der agrarheute Ausgabe 07/2020. Zudem haben wir für Sie eine Marktübersicht erstellt, die wir in Einachser- und Tandemmodelle kategorisiert haben.
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