Mick Thompson ist Milchviehhalter im britischen Lancashire – und Tüftler. Ihn ärgerte es, dass bei der Düngung über Gülleverschlauchung einer der beiden Traktoren mit laufender Zapfwelle herumsteht, um Gülle zu pumpen. Das kostete ihn nach seinen Berechnungen 17 Pfund (rund 19,50 Euro) pro Stunde. Auf Thompsons Betrieb sind das hochgerechnet 8.500 Pfund für 500 Stunden.
Die Bauteile der mobilen Pumpstation
Also tüftelte er an einer kostensparenden Alternative. Heraus kam ein Gülle-Pump-Anhänger. Auf einem 6 m langen, verzinkten Rahmen montierte er Haspel, Kompressor, Motor, Pumpe und Saugrohre. Die Deichsel lässt sich ausziehen und schafft so Platz für einen zusätzlichen Schleppschlauch und eine zweite Haspel, die dann auf dem Traktor angebaut werden können.
Der Motor ist ein 210 PS starker 5,9-Liter-Cummins-Sechszylindermotor für 2.200 Pfund. Sehr billig war die Pumpe: eine selbstgebaute Venturi-Vakuumpumpe für 30 Pfund. Das teuerste Einzelteil war der Atlas-Copco-Kompressor mit eigenem Vierzylinder-Motor für 10.000 Pfund.
Tüftlerei mit Profi-Elektronik
Für die elektronischen Komponenten arbeitete Thompson mit einer ortsansässigen Firma zusammen. Sie verkabelten die Messgeräte und Steuerungen für den Motor, den Kompressor und die elektronisch betätigten Strömungstore. Außerdem sorgten sie für eine automatische Abschaltung, wenn die Motortemperatur 90 °C überschreitet oder der Öldruck unter 1,2 bar fällt. Die Bedienelemente sind auf einer am Anhänger montierten Box und einem Terminal in der Kabine platziert.
Wie sich die Gülle-Pumpstation rechnet
Insgesamt kostete die selbstgebaute Pumpstation 43.000 Pfund. Laut Thompson spart er aber nicht nur die Betriebsstunden des Traktors, sondern auch Kraftstoff. Außerdem haben sie nun die Möglichkeit, weitere 2.600 m an Schlauch zur Gülleausbringung mitzuführen.
Für seinen Gülle-Pump-Anhänger verlieh das britische landwirtschaftliche Wochenblatt Farmers Weekly Mick Thompson den dritten Platz beim diesjährigen Erfinder-Wettbewerb. Details zum Aufbau des Anhängers lesen Sie bei Farmers Weekly.
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