Der Boden ist das höchste Gut von uns Ackerbauern. Und doch hat jeder sein eigenes Geheimnis, ihn zu hegen und zu pflegen. Schließlich will man in der nächsten Saison die maximal möglichen Erträge einfahren. Einige Landwirte wollen nach wie vor nicht auf den Pflug verzichten, andere haben dem Gerät bereits abgeschworen.
Die Meinungen gehen hier weit auseinander. Hitzige Diskussionen sind vorprogrammiert. Norbert Sigl gehört zu der Kategorie der Experimentierfreudigen, die besonderen Wert auf ihre Bodenqualität legen. Die Familie betreibt in der nördlichen Hallertau einen Hopfenbetrieb.
Konventionelle Landwirtschaft
Obwohl Norbert Sigl einen klassischen konventionellen Betrieb führt, fuchst er sich gerne in neue Ideen ein, um vermehrt auf Pflanzenschutzmittel und Pflug verzichten zu können.
„Ich möchte gerne einen Schritt voraus sein, bevor mir die Politik irgendetwas vorschreibt.“ Da 70 % seiner Flächen im roten Gebiet liegen, ist er ständig auf der Suche nach spannenden Alternativen. So ist er vor etwa vier Jahren auch auf den Heckbodenlockerer von Kollitsch aufmerksam geworden.
Maschinenvorführung

Bei einem Betrieb in der Nähe führte der sächsische Hersteller Kollitsch seinen Heckbodenlockerer vor. Die Vorführung und Gespräche mit dem Landwirt, der das Gerät schon länger einsetzte, weckten Sigls Interesse.
Bevor er sich endgültig für einen Kauf entschied, testete er die Maschine auf einem seiner besonders heterogenen Schläge. „Normal war der Feldaufgang auf diesem Acker besonders ungleichmäßig, nachdem ich den HBL einsetzte, zeigte sich ein ganz anderes Bild. Das hat mich schließlich überzeugt,“ so Sigl.
Bodenqualität verbessern
Das Ziel des Heckbodenlockerers HBL, der 2018 in Serienreife ging, ist es, verlorenen Lebensraum für Wurzeln und Bodenlebewesen wiederherzustellen. Die Zinken sind laut Unternehmen so konstruiert, dass der Boden in seinen natürlichen Bruchlinien bricht. Durch die spezielle Bauweise stehen die Zähne der Zinken unter Druck und der Boden bricht nach vorne auf. Es entsteht keine Schmierschicht, wie es oft mit Flügelscharen der Fall ist.
Die vorlaufende Scheibensech mit Zähnen nimmt den ersten Widerstand und entfernt Ernterückstände. Die verdichtete Schicht liegt meist in einer Tiefe von 20 bis 40 cm. Der HBL bricht diese auf und fördert Risse und Haarrisse in einer Tiefe von bis zu 55 cm, ohne ebenso tief arbeiten zu müssen.
Durch den aufgebrochenen Boden werden der Wasserabfluss verbessert und das Wurzelwachstum sowie die Wasserhaltefähigkeit gesteigert.
Maschinen-Kombinierer

Den Heckbodenlockerer bietet Kollitsch in Arbeitsbreiten von 1,5 bis 6,0 m an. Der Zinkenabstand beträgt 75 cm. Das vorlaufende Scheibensech reduziert den Zugkraftbedarf, wodurch der Heckbodenlockerer, verglichen mit einem Pflug, recht leichtzügig ist. Das spart Diesel und lässt auch weniger starke Zugmaschinen zu.
Dank eines Zapfwellendurchtriebs lassen sich nachlaufende Geräte wie Kreiselegge oder Sämaschine direkt an das Gerät anhängen. So kann der Landwirt mehrere Arbeitsschritte in einer Überfahrt erledigen.
Zu den Highlights an der Maschine zählt die optionale Einspritzvorrichtung für Fermente. Über die Zinken spritzt die Vorrichtung effektive Mikroorganismen direkt in den Boden. Durch die gleichzeitige Lockerung sollen die Nährstoffe besser an die Wurzeln der Pflanzen gelangen. Die effektiven Mikroorganismen wirken wie ein Katalysator und beschleunigen die Aktivität im Boden.
Den vollständigen Praxistest lesen Sie in traction Ausgabe März/April 2023 und im Digitalmagazin.
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