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Ernte und Transport

Kurztest: Fusion 3 Plus von McHale

am Donnerstag, 06.11.2014 - 06:30 (Jetzt kommentieren)

Mit der Fusion 3 Plus bietet MCHale nun die Möglichkeit der Folienwicklung von Siloballen. Die dritte Generation von Fusion-Presswickelkombination, die Fusion 3 Plus zeigt viele verbesserte Details.

Neu bei der Fusion 3 Plus von McHale ist eine vorwählbare hydraulische Gruppenschaltung. Durch ihre geteilte Überlastsicherung soll sie auch die Schnittqualität verbessern. Nach wie vor besticht die Presswickelkombination durch gleichmäßige Ballen und hohe Durchsatzleistungen. Das Schluckvermögen von Pick-up und Schneidwerk ist hoch. Die Bedienung ist leicht sowohl im manuellen als auch im Automatikmodus.

Lohnunternehmen aus der Praxis

Josef Spiegelberger betreibt ein Lohnunternehmen in Frasdorf bei München. Er arbeitet seit fünf Jahren mit der Fusion-Technik von McHale. "Am Fusion-Konzept gefällt mir die kompakte Bauweise. Ich habe viele Hanglagen und sehr kleinstrukturierte Flächen zu pressen und komme hier mit der Maschine ohne Flurschäden auf engstem Raum rum. Die Schnittqualität ist bei der Fusion 3 Plus besser als beim Vorgängermodell. Die Pressdichte ist top, Folienbindung und Folienwicklung laufen absolut zuverlässig. Bis heute hat die Fusion 3 Plus bei mir gut 4.300 Ballen ohne Probleme weggepresst".

Pluspunkte der Fusion 3 im Überblick

  • hohes Schluckvermögen
  • hohe Pressdichte, kompakt, groß bereifte Einzelachse
  • schnelle Ballenübergabe und Wicklung Messergruppenschaltung über Terminal
  • absenkbarer Schneidwerksboden, einfache Bedienung, Folienbindung über die Ballenkante
Zwei Kernaspekte - die Ballenübergabe und das Wickeln - waren 2003 bei der Vorstellung der ersten Generation von Fusion-Presswickelkombination der Firma McHale komplett anders gelöst als beim Wettbewerb. Die Zeit für das Wickeln eines Ballens war kürzer. Die Ballenübergabe auf den Wickeltisch erfolgte vor allem in Hanglagen zuverlässiger und die Maschine wurde insgesamt kompakter.
 
2007 folgte die grundlegend überarbeitete Fusion 2, die ein verstärktes Hauptgetriebe, eine überarbeitete Pick-up und eine von 40 auf 45 mm verstärkte Messerfingerwelle besaß. McHale hat eine Druckanzeige für die Messerhydraulik verbaut und das Auslösemoment der Rutschkupplung von 750 auf 900 Nm erhöht. Die Presskammer bekam eine zusätzliche Walze verpasst, die auch bei trockenem Material eine sichere Ballenrotation gewährleisten sollte.
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Folie anstelle von Netz wickeln

Der Wartungsaufwand der Ballenübergabeeinheit ist kleiner und die Aushubhöhe der Kammerwanne größer um 10 cm. Neu ist auch das Expert-Plus-Terminal mit größerem Monitor. Durch den Rohrrahmen anstelle des Rechteckrahmens gibt es kaum noch Bröckelverluste unter der Kammerwanne (die bei der Fusion nach einiger Zeit zu Fehlermeldungen führten). All diese Features hat auch die 2013 vorgestellte Fusion 3 übernommen. Erstmals kann die neue Kombination aber auch Folie anstelle von Netz wickeln. Das fordern Lohnunternehmer schon seit Jahren.

Pickup: Zwei Varianten

Standard ist heute die 5-reihige gesteuerte Pick-up. McHale bietet in Deutschland auch eine 6-reihige ungesteuerte Version an. Die linear angeordneten Zinken messen sechs mm im Durchmesser und stehen in einem Abstand von 70 mm. Mit knapp zwei Metern Breite ist die Pick-up der Fusion 3 nicht die breiteste am Markt. Zwei Meter reichen unter den meisten Bedingungen völlig aus. Die Rechhöheverstellung erfolgt in Stufen an den seitlichen Tasträdern. Um unter drei Meter Transportbreite zu kommen, werden die Tasträder nach dem Ziehen eines Bolzens einfach nach hinten umgeklappt. Die Überlastsicherung erfolgt per Sternratschenkupplung. Lob gibt es für den optionalen Rollenniederhalter mit Doppelrolle. Dieser schafft ein erstklassiges Einziehen auch unregelmäßig geformter Schwade.

Spiralrotor und Messergruppenschaltung

Änderungen beim Rotor: Zum Einsatz kommt ein Spiralrotor mit drei Zinkenreihen und beidseitig verschweißten Rotorfingern, dessen gemeinsamer Antrieb mit der Pick-up über die rechte Maschinenseite erfolgt. Die Überlastsicherung ist per Nockenschaltkupplung gelöst.
 
Für den deutschen Markt gibt es nun eine optionale hydraulische Messergruppenschaltung, die sich über das Bedienterminal schalten lässt. So können entweder alle 25 Messer oder 12 und 13 Messer im Eingriff sein. Der Messerbalken ist zweiteilig hydraulisch  überlastgesichert; eine Einzelmessersicherung gibt es in Form von Abscherstiften. Eine Druckanzeige ermöglicht, dass der Fahrer den Messereingriff im Blick hat.

Messerwechsel erfolgt unter der Maschine

Ein 'knife sensing'-System beaufschlagt mit circa 40 bar Druck die zwei Messerbalken permanent. Nach dem Ausweichen gehen sie sofort wieder in ihre Arbeitsstellung zurück. Ein Abdeckblech schützt die Messer vor Schmutzeintrag. Hat sich der Rotor doch einmal zugesetzt, kann die Verstopfung durch hydraulisches Ausschwenken des Schneidwerksbodens behoben werden. Beim Messerwechsel muss man nach wie vor unter die Maschine.
 
Vorbildlich: Die Senzoren überwachen zweifach die Messerstellung. So hat man vom Fahrersitz aus immer die Schnittqualität "unter Kontrolle".

Dreiteilige Festkammer

Die Fusion 3 ist als Festkammerpresse konzipiert. Die Ballenkammer misst 1,25 m im Durchmesser und 1,23 m in der Breite. 18 Walzen rotieren und verdichten die Ballen. Die stark beanspruchten Walzen (im unteren Bereich der Kammer) laufen mit doppelreihigen Zylinderrollenlagern. Über ein Ventil kann man den Pressdruck einstellen. Die Presskammer ist in drei Walzeneinheiten aufgebaut. Durch die kurzen Stillstandzeiten wird der Stundendurchsatz zusätzlich zu der hohen Pressdichte nochmals gesteigert. Eine mechanische Verriegelung gibt es nicht, was sich im Praxiseinsatz auch durch eine geringe Störanfälligkeit bemerkbar macht. Die Ballen kommen schön kantig aus der Kammer und auch am Hang kommt der Ballen dank Zwangsführung durch die Kammerwanne und zwei Führungsrollen sicher und nicht zu angeschrägt auf dem Wickeltisch zum Liegen.

Vertikaler Wickler

Ein Merkmal der Fusion 3 ist wie schon bei den Vorgängermodellen der vertikale Wickler. Dort sind die zwei Vorstrecker gegenüberliegend auf dem Wickelring angeordnet, der mittels zweier Antriebsräder gedreht wird. Als Schneidvorrichtung kommen hier keine Klappmesser, sondern hydraulisch einfahrbare Messer zum Einsatz. Diese raffen zunächst die Folie und dann schneiden und geben frei. Reißt eine Folie, wird automatisch auf Einfolienmodus umgestellt und der Fahrer erhält in der Kabine ein Warnsignal. Der Wechsel der Folien erfolgt links am Wickler. An Folienvorrat lassen sich zehn Rollen in den seitlichen Rollenkästen und zwei Rollen auf den Vorstreckern mitführen.

Mehr Wissenswertes

Die Fusion 3 Plus ist mit einem Touchscreen-Bedienrechner mit Auftragsspeicher ausgerüstet. Die Menüführung und -darstellung sind an ISOBUS orientiert. Für die Hydraulik der Fusion 3 reichen zwei einfachwirkende Anschlüsse plus freiem Rücklauf beziehungsweise Load-Sensing-Steuerleitung. Eine Hochdruck-Zentralschmierung mit Fett und auch mit Öl ist serienmäßig verbaut. Für 1.500 Euro Aufpreis ist ein Ballenaufsteller lieferbar.
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Test: Fusion 3 Plus von McHale

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