1. Der Mähdrusch ist schon 190 Jahre alt
Der Mähdrescher geht auf die Mähmaschine zurück, die 1826 von Pastor Patrick Bell in Schottland erfunden wurde. Sie wurde von Pferden geschoben und arbeitete nach dem Scherenprinzip mit zwei übereinander liegenden Messern. Angetrieben wurde das Schneidwerk über die Fahrräder der Maschine. Eine Haspel kam später dazu.
2. Und der europäische Mähdrescher feiert sein 80-Jähriges
Im Sommer 1936 stellte Claas den Mäh-Dresch-Binder vor. Das ist eine von einem Traktor gezogene Maschine, die August Claas in seinem Werk im westfälischen Harsewinkel entwickelt hatte. Das Korn, das aus dem Mäh-Dresch-Binder kam, konnte sofort in Säcken abtransportiert werden.
3. Die richtige Einstellung ist bares Geld
Andrea Feiffer, Beraterin in Sachen Mähdrescher, sagt, dass ein optimal eingestellter Mähdrescher über 20 Prozent mehr Leistung erzielt. Einen ersten Hinweis auf die richtige Einstellung geben Hände und Zähne: Also erstmal die Ähren reiben und in die Körner beißen. Sehr viel genauer geht es zum Beispiel mit einer Einstell-App.
4. Je schneller, desto weniger Kornbruch
Bruchkorn ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal im Mähdrusch. Der Bruchkornanteil sinkt, je schneller man mit dem Mähdrescher fährt. Der Grund: Das zunehmende Strohpolster schützt das Korn vor den An- und Abprallvorgängen im Dreschwerk. Aber Achtung: Wer schneller fährt muss auch die Arbeitsorgane an den gestiegenen Durchsatz anpassen. Sonst kommt es zu mehr Verlusten.
5. Bränden kann man vorbeugen
Typische Brandquellen bei Mähdreschern sind Lagerschäden, die zu Überhitzungen führen, oder Funkenschlag durch Fremdkörper. Das können Sie dagegen tun:
- die Maschine regelmäßig und sorgfältig warten
- den vom Hersteller vorgeschriebenen Wartungs- und Abschmierplan einhalten
- bei ungewöhnlichen Geräuschen unverzüglich den Motor abstellen
- regelmäßig die Steinfangmulde im Aufnahmeaggregat leeren
- sauber arbeiten: Reste von Kraftstoff, Öl und Schmiermitteln auf der Maschine sind brennbar und erhöhen die Brandgefahr
6. Meilenstein: Rotor statt Schüttler
Vor mehr als 55 Jahren hat International Harvester als erstes Unternehmen auf die Entwicklung des Rotor-Mähdreschers gesetzt. Dieser verzichtete erstmals auf einen Schüttler. In dem damals erdachten Axial-Flow-System erfolgen Drusch, Trennung von Korn und Stroh sowie die Abscheidung von Restkörnern durch einen Rotor mit voll umschließenden Korbelementen. Dieser Rotor ist in Längsrichtung im Mähdrescher angeordnet. Damit haben die Forscher seinerzeit bei IH einen völlig anderen konstruktiven Weg eingeschlagen.
7. Für jeden Druschtypen gibt es ein passendes System
Beim Mähdrescher scheiden sich nicht nur Spreu und Weizen, sondern auch die Geister - nämlich was das Dreschsystem betrifft. Man unterscheidet:
- das tangentiale System, in dem die Dreschtrommel quer liegt und das Dreschgut im 90 ° Grad Winkel zur Drehachse zugeführt wird;
- das axiale System, bei dem das Dreschgut axial, also auf einer Achse, zwischen Trommel und Korb geführt wird;
- das transversale System, das wie das axiale System funktioniert, aber mit der Achse quer im Drescher;
- das Hybridsystem, in dem das Dreschgut in einer oder mehreren tangentialen Dreschtrommeln gedroschen und danach zu einem oder mehreren Abscheiderotoren geführt wird;
8. Rekordjagd: 800 t in 8 Stunden
New Holland hat am 15. August 2014 den Ernteweltrekord aufgestellt. Ein 653 PS starker CR10.90 hat in acht Stunden insgesamt 797,66 t Weizen gedroschen. Bis dahin hatte Claas den Rekord inne: 2011 drosch ein Lexion 770 675,84 t in diesem Zeitraum.
9. Die längste Reise mit einem Mähdrescher betrug 5.300 km
Am 12. Mai 2003 wurden drei in Russland gebaute Yensisei Mähdrescher von Krasnoyarsk nach Orel, beides in Russland, gefahren. Nach 5.300 Kilometern erreichten sie die Stadt Orel am 25. Juni 2003. Somit wurde ein neuer Weltrekord der längsten Mähdrescher-Reise innerhalb eines Landes aufgestellt.
10. Jeder fünfte Lohnunternehmer will investieren
Auf der Agritechnica 2015 interessierte sich jeder dritte Besucher besonders für Mähdrescher. 8 Prozent der befragten Besucher planten bis Ende 2016 in einen Mähdrescher zu investieren. Von befragten Lohnunternehmern plante jeder Fünfte einen Mähdrescher anzuschaffen. Das ergaben Umfragen der Marktforschungsplattform agri Experts.
Hier ist Ihre Meinung gefragt
Werden Sie Teil unserer Community und diskutieren Sie mit! Dazu benötigen Sie ein myDLV-Nutzerkonto.