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Technik-Test

Pflanzenschutz-Spritze Pantera 4502 auf dem Prüfstand

am Mittwoch, 17.02.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Die Selbstfahrerspritze Pantera 4502 von Amazone ist mit 4.500-l-Tank und bis zu 40 m Spritzgestänge eine Maschine für Großbetriebe. Im dlz-Praxistest machte die wendige Maschine auch auf kleinen Schlägen eine gute Figur.

Die dlz-Redakteure schauten sich die Neuauflage Pantera 4502 an. Die ist nicht nur größer, sondern auch schicker geworden. Das hat auch die Jury des International Forum Design erkannt und an die grün-orange Spritze den Produkt Design Award vergeben. Mit der Pantera 4502 bietet Amazone einen interessanten Selbstfahrer für Großbetriebe oder Lohnunternehmer. Dank Allradlenkung und kurzem Radstand ist die Spritze auch auf kleineren Schlägen zu Hause.

Pantera hat vier gleich große Räder

Damit das Gewicht wie bei einem Panther von weichen Pfoten getragen wird, hat Amazone der Pantera vier gleich große Räder verpasst. Wir hatten die 480/80-R42-Reifen von Michelin verbaut. Dann reichen 2 bar Reifendruck aus. Die neue Pantera kommt jetzt mit 2,55 m Außenbreite aus – praktisch für alle, die viel unterwegs sind. Schmale Straßen oder Feldwege bereiten so kaum ein Problem. Dank eines Radstands von 3,20 m und Allradlenkung hat die Spritze nur einen äußeren Wenderadius von 6,30 m.

Fahrwerk ist leichtzügig

Das Fahrwerk pendelt in Fahrtrichtung wie die Boogieachse an einem Anhänger. So kommen keine großen Bewegungen quer zur Fahrtrichtung auf, was das Fahrwerk leichtzügig und gleichzeitig stabil macht. Zudem lassen sich die parallelen Schwingen bequem mit einem Hydraulikzylinder von 1,80 auf 2,40 m Spurweite auseinanderschieben. Verstellen funktioniert über das Amadrive-Terminal in 5-cm -Schritten bei langsamer Fahrt. Somit ist auch eine Fehlbedienung ausgeschlossen.

Vista-Kabine kommt von Claas

Bei der Wahl des Fahrerhauses haben sich die Entwickler von Amazone für die Vista-Kabine von Claas entschieden. Wir denken, das ist eine gute Entscheidung, da die Kabine  genauso gut auf eine Spritze wie auf einen Mähdrescher passt. Mit dem Mähdrescher hat die Pantera auch die Bedienung über einen Joystick gemeinsam. Dagegen sucht man ein Fahrpedal vergebens.

Fahrantrieb steuert Druckluftbremse für Anhänger

Die drehzahlgeregelten Hydraulikmotoren in den Rädern beschleunigen den Selbstfahrer auf bis zu 50 km/h durch das Vorschieben des Joysticks. Ein intelligentes Bremssystem verzögert das Fahrzeug. In der Regel reicht es aus, den Joystick zurückzuziehen, um das Fahrzeug abzubremsen. Die Druckluftbremse wird klassisch über ein Pedal bedient, aber in der Regel nur für eine Notbremsung benötigt. Praktisch: Der Fahrantrieb steuert auch die Druckluftbremse für den Anhänger. So kann ein bis zu 16 t schwerer Wasserwagen mitgeführt werden und die Wasserversorgung sicherstellen. Das hat bisher kein Traktorenhersteller hinbekommen.

Pumpen zusammenschalten

Eine 260-l-Pumpen versorgt die Düsen, eine weitere mit derselben Leistung das Rührwerk. Wer mit der Pantera ansaugen will, kann beide Pumpen zusammenschalten und dann 500 l/min fördern. Zum Düngen oder im Gemüsebau, wenn hohe Brühemengen erforderlich sind, gibt es High-Flow als Option: Dann lassen sich die beiden Pumpen auch druckseitig koppeln und erlauben Ausbringungsmengen von 2.000 l/ha bei 5 bis 6 km/h.

Spritzbalken: 15 Varianten verfügbar

Bei der Pantera kann sich der Kunde aus dem Baukasten des Super-L2-Gestänges bedienen. Den Spritzbalken gibt es in 15 Varianten von 21 bis 40 m Breite. Die Gestänge lassen sich sowohl einseitig als auch beidseitig klappen. Dadurch decken sie verschiedene Fahrgassenabstände ab, was ideal für Lohnunternehmer ist. Je nach Gestänge sind 7, 9, 11 oder 13 Teilbreiten möglich.

Praktisch ist auch das Klappgelenk am Außenauslieger, so sind 30 und 27 m Fahrgassenabstand mit dem 30-m-Gestänge möglich. Darüber hinaus sind noch zwei weitere Klappungen von der Kabine aus möglich. Maximal lässt sich ein 4-Fach-Düsenkörper montieren.

Empfehlenswert ist das Druckumlaufsystem, bei dem bei abgeschalteter Teilbreite die Brühe mit niedrigerem Druck (unter 1 bar) in umgekehrter Fließrichtung durch die Leitung fließt. Damit hat man zwar mehr Brühe im Leitungssystem, aber immer die richtige Konzentration an den Düsen und verhindert Ablagerungen in den ­Leitungen.

Gut gefallen hat den dlz-Redakteuren die Klappung des Gestänges. Zum einen bleibt die Spritze unter 2,55 m Außenbreite, zum anderen reicht das Gestänge nicht bis zur Kabine. Sollte doch mal eine Düse nachtropfen, bleibt so der Kabinenbereich immer sauber.

 

'High Heels' im Test: Pantera 4502-H von Amazone

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