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Präziser Ackerbau

Praxistest: Das lohnt sich

am Dienstag, 19.01.2016 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

Der teilflächenspezifische Ackerbau verspricht bessere Betriebsergebnisse durch präzisen Pflanzenbau. Was sich wirklich lohnt, zeigen Erfahrungen aus acht Erntejahren.

Die neuen technischen Möglichkeiten im teilflächenspezifischen Acker- und Pflanzenbau versprechen durch bedarfsgerechte Anwendung einige Vorzüge und Einsparungen. Achtjährige Erfahrungen im östlichen Hügelland Schleswig-Holsteins zeigen, was sich wirklich lohnt:

GPS-Steuerung

Ein wesentlicher Bestandteil von Precicion Farming ist das satellitengestützte Fahren.

Folgende Ziele werden dabei verfolgt:

  • hohe Genauigkeit durch exaktes Anschlussfahren
  • sicheres Netz
  • leichte Bedienbarkeit
  • positive Ertragseffekte

Erfahrungen aus der Praxis kommen hier zu folgendem Fazit:

  • Parallelfahren mit Autopilot ist Standard
  • Der Einsatzbereich hat sich dabei in den letzten Jahren deutlich verbessert
  • Eine Satellitenerweiterung um den russischen Glonass macht den GPS-Empfang stabiler
  • Autopiloten erleichtern das Arbeiten in saisonbedingten Spitzenzeiten und entlasten den Fahrer bei Nacht und Nebel
  • Genaues Anschlussfahren ohne viel Überlappung spart Diesel wie Doppelarbeit und steigert die Flächenleistung

Beprobung und Düngung

Vorraussetzung für erfolgreiche teilflächenspezifische Grunddüngung ist die exakte Entnahme von Bodenproben und das genaue Bestimmen der Bodenart. Das muss sehr sorgfältig geplant und durchgeführt werden.

Ziele der exakten Beprobung und Düngung sind:

  • mehrjähriger Vergleich der Nährstoffgehalte und der Düngungsbewertung
  • Ausrichten des Beprobungsrasters an den Fahrgassen
  • Wiederverwendung der Beprobungspunkte
  • schonende, angepasste Bearbeitung
  • gesteigerte Flächenleistung
  • gesenkter Dieselverbrauch
  • weitere positive Ertragseffekte

Fazit aus der Praxisanwendung:

  • Eine Schlämmanalyse zur Bodenbonitierung bringt Vorteile
  • Beprobungspunkte sind mit GPS und nach einem einheitlichen Raster zu dokumentieren
  • Die Technik für teilflächenspezifische Grunddüngung ist recht kostengünstig und hat sich bewährt

Teilflächenspezifische Saat

Ziele einer teilfächenspezifischen Saat sind:

  • bessere Verteilung der Saatkörner
  • angepasste Saatstärken
  • gesicherte Bestände
  • weitere positive Ertragseffekte

Fazit aus der Praxis:

  • Die Technik für die teilflächenspezifische Aussaat ist kostengünstig und hat sich bewährt
  • Schneckenkorn nur auf Teilflächen spart Kosten und entlastet die Umwelt

Strip-Drill statt Direktsaat

Ziele von Strip-Drill sind:

  • Dieses extensive Verfahren soll Direktsaat ersetzen
  • Kostenersparnis weiter vor allem bei Bodenbearbeitung und Aussaat
  • anteilige Bekämpfung von Schädlingen

Fazit:

  • Direktsaat hält wirtschaftlich nicht mit Pflug- oder Mulchsaat mit
  • Mehrausgaben waren bei der Direktsaat nötig für Schneckenkorn, Mäuseköder, Totalherbizit, Saatgut und Arbeitsgänge
  • Strip-Drill benötigt flaches Vorarbeiten und bekämpft anteilig Schädlinge

Stickstoff nach Teilflächen

Die Ziele einer an den Bedarf angepasste Stickstoffdüngung sind:

  • mehr Ertrag mit angepasstem Aufwand
  • weniger Stickstoff und homogene Bestände
  • weitere Verbesserungen wie weniger Lager, leichtere Ernte, bessere Qualität
  • niedrigere N-Bilanzen
  • wirtschaftlichere Lösungen und einfachere N-Strategien mit Ein-/Zweimaldüngung

Fazit zum Online-Stickstoff-Sensor:

  • Der N-Sensor im alleinigem Onlineprinzip brachte bisher keine wirtschaftlichen Mehrerträge und keine Vorteile bei N-Aufwand und N-Bilanz.
  • Derzeit wird auf die Kombination von Online-Ansatz und Ertragspotenzialkarten gesetzt
     

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