16 Reihen, 5.000 l Dünger

Die Väderstad-Baureihe Tempo L besteht aus aktuell zwei Modellen mit 12 oder 16 Säaggregaten. Dabei lassen sich an der Einzelkornsämaschine Reihenabstände von 70, 75 oder 76 cm realisieren, bei der 12-reihigen Tempo L 12 auch 80 cm. Die Säaggregate sind an zwei Flügeln befestigt, die sich über die Klappzylinder für die Konturanpassung mit Druck beaufschlagen lassen. Für die kleinräumige Bodenanpassung ist jedoch die wartungsfreie Parallelogrammführung an jedem Aggregat zuständig. Gut: Die hydraulische Vorspannung lässt sich doppeltwirkend und damit auch entlastend fahren, damit die Aggregate auf leichten Sandböden nicht "versacken". Als maximalen Schardruck gibt Väderstad 350 kg pro Reihe an.
100 l Saatgut je Säaggregat in der Väderstad Tempo
Das zentrale Fahrwerk besitzt eine teleskopierbare Achse, damit die Räder bei jedem verfügbaren Reihenabstand immer zwischen den Reihen laufen. Zwei zusätzliche Stützräder an den Flügeln nehmen außen die Last auf und tragen zur Bodenanpassung bei. Am Vorgewende bleiben sie ebenfalls tragend auf der Bodenoberfläche, da die Aushubgeometrie mit dem zentralen Aushubzylinder so gestaltet ist, dass sich der Drehpunkt in den Stützrädern befindet.
Den Saatgutvorrat führt jedes Aggregat in einem eigenen, 100 l großen Behälter mit. Der Dünger wird zentral in einem 5.000 l großen Behälter gebunkert und über je vier elektrisch angetriebene Dosierer an jeder Seite in die Düngerleitungen befördert, wo die Druckluft des separaten Düngergebläses ihn zu den Scheiben-Düngerscharen befördert. Optional sind zudem an jedem Aggregat Mikrogranulatstreuer lieferbar, die ihren Inhalt in die Saatrille direkt an das Saatgut befördern.
Genaue Vereinzelung und Ablage bis über 15 km/h

Bei der Vereinzelung setzt Väderstad auf sein bekanntes Gilstring-Säherz, das mit Lochscheibe und Überdruck arbeitet. Die Körner werden hinter dem Abgabepunkt auch nicht einfach dem Freien Fall überlassen, sondern mit Druckluft in die Saatrille geschossen. Dort beruhigt an jedem Aggregat eine Fangrolle den Körnerstrom und sorgt für eine sehr gute Einbettung, wobei ein Verrollen der Körner auch bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten verhindert wird.
In unserem Praxiseinsatz hinterließt die Tempo L 16 bei Arbeitsgeschwindigkeiten bis knapp 18 km/h eine sehr gute Längsverteilung, wie sowohl die Freilegung der Saatkörner als auch die spätere Begutachtung der Testflächen zeigte. Der Feldaufgang erfolgte zügig und gleichmäßig. Die Reihenabschaltung per Section Control funktionierte zuverlässig und genau, wenn auch nicht perfekt. Schade: Eine Kurvenkompensation, also eine individuelle Anpassung der Aussaatmengen an jedem Aggregat bei Kurvenfahrt, gibt es nicht.
Den ausführlichen Testbericht mit allen Details, Preisen und Abbildungen der aufgelaufenen Testflächen lesen Sie in traction Ausgabe Juli/August 2017.
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