Rapsstoppeln stellen hohe Anforderungen an die nachfolgenden Arbeitsschritte und unterscheiden sich in einer Hinsicht von den Arbeiten nach der Getreideernte. Die Ernterückstände sind einerseits organische Substanz für die Humusbilanz, bieten Nahrung für das Bodenleben und enthalten wertvolle Nährstoffe.
Andererseits dienen die Stängel bei ungenübender Zerfaserung als Brutstätte für Erreger von Pflanzenkrankheiten. Von besonderer phytosanitärer Bedeutung sind Maßnahmen zur schnellen Keimung des Ausfallrapses und die anschließende Beseitigung des Auflaufs.
Landtechnikhersteller bieten hier verschiedene Lösungen zur Stoppelbearbeitung an. Der agrarmanager hat diese in seiner Ausgabe Juli 2016 vorgestellt:
Straw Rake von Weaving
Der Straw Rake von Weaving sollte so schnell wie möglich gefahren werden, damit die vibrierenden Zinken den Boden aufkratzen und so die Keimung des Ausfallrapses forcieren.

Magnum von Eco-Mulch
Der Magnum von Eco-Mulch kombiniert beim Stoppelsturz die Funktionen von Strohstriegel und einreihiger Kurzscheibenegge. Ziel ist es, dass der Striegel das Material gleichmäßig verteilt und die Körner unter den Pflanzenresten liegen. Die Scheibenegge vermischt dann den Strohmulch mit etwas Feinerde. Die Kombination mit einem Sägerät für Zwischenfrüchte ist möglich.

Messerwalze von DAL-BO
Die 15 Messer auf drei Walzensegmenten sind bei der Messerwalze von DAL -BO so angeordnet, dass immer nur eine der Messerschneiden in den Boden eingreift und somit das ganze Gewicht darauf liegt. Mit Wasserfüllung der Walzen ist das etwa 1 Tonne pro Meter Arbeitsbreite. Das Ergebnis ist ein guter Schnitteffekt und bei einer Fahrgeschwindigkeit von 15 bis 20 km/h auch eine leichte Bodenbewegung. So werden die Rapsschoten gedroschen, etwas in den Boden eingeschlossen und gleichzeitig durch das Schneiden und Quetschen der Stoppeln die Feldhygiene verbessert. Speziell für Raps gibt es eine Kombination aus Messerwalze und Ackerwalze zum Andrücken, dann kann aber nur mit 12 bis 15 km/h gefahren werden.

MU Farmer 280 von Müthing
Der Schlegelmulcher MU Farmer 280 von Müthing verfolgt zwei Aufgaben: Die teilweise noch geschlossenen Schoten öffnen und so die Körner in Keimstimmung bringen, sowie die Rotte der Stängel forcieren. Jeder Hammerschlegel des MU Farmer 280 von Müthing hat ein Gewicht von 3 kg.

Väderstad-Carrier
Der Väderstad-Carrier zerkleinert mit dem vorgelagerten Crosscutter die Stoppeln mit einem Längs- und Querschnitt. Gleichzeitig werden dabei die Schoten ausgeschüttelt, verbunden mit einer minimalen Bodenbearbeitung. Danach folgen Scheibenreihe und Walze. Der Schnittwinkel der Scheiben wurde auf die größte der vier möglichen Positionen gestellt, um bei flacher Bodenbearbeitung eine ganzflächige Bearbeitung zu sichern.

Land Disc 6000 von Lomma
Besonderheit der Land Disc 6000 von Lomma sind die stehenden Scheiben, die den Boden seitlich wegbrechen und die Federbandwalze, deren klappernd aufgezogene Ringe sich selbst reinigen. Das Klappsystem mit Überdrucksicherung der Scheibenegge minimiert die Gefahr von Schäden am Rahmen. Vibration und starke Stöße werden durch die Aufhängung abgefedert.

Terra Disc 6001 von Pöttinger
Bei der Scheibenegge Terra Disc 6001 von Pöttinger erfolgt die Tiefeneinstellung über Clips an den Hydraulikzylindern. Zur Stabilisierung wird das Fahrwerk bei der Arbeit nach vorn genommen. Dieses Gerät eignet sich eher für die zweite Rapsstoppelbearbeitung. Hier leistet sie bei der Bekämpfung der aufgelaufenen Keimlinge gute Arbeit.

Strator SA 500 von Kerner
Die Kombination aus starrem Hauptrahmen und hydraulisch verstellbarem zweiten Rahmen bei der Stratos SA 500 von Kerner ermöglicht eine sehr flache Bodenbearbeitung.

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