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Ackerbau

Stoppelbearbeitung: Grubber fit machen

am Freitag, 10.07.2015 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Nach der Ernte wartet die Fläche schon wieder auf die nächste Saat. Pflug, Egge, Grubber und andere Technik wendet, mischt und krümmelt den Boden. Was es beim Grubber zu beachten gilt, lesen Sie hier.

Mit der Wahl der Schare entscheidet der Landwirt beim Grubber, wie tief und intensiv er ins Bodengefüge eingreifen möchte. Für die Cenius-Reihe von Amazone stehen beispielsweise folgende Schare für unterschiedliche Bearbeitungstiefen bereit:
  • Stoppelschar: 8 - 15 cm
  • Wendelschar: 12 - 15 cm
  • Spitzschar: 12-25 cm
  • Gänsefußschar (320 mm): 3- 10 cm
  • Flügelschar: 8 - 12 cm
  • C-Mix (100 mm): 10 - 20 cm
  • C-Mix (80 mm): 12 - 30 cm
Vor dem Einsatz gilt es, die Maschine abzuschmieren, auf einwandfreie Funktionalität zu checken, korrekt anzubauen und dann einzustellen. Wir haben exemplarisch dazu drei Grubber herausgegriffen.
 
Horsch Tiger 12 XL:
{BILD:638761:jpg}Mit einer Arbeitsbreite von 12,30 Meter schafft der Tiger 12 XL von Horsch einiges an Fläche. Zur Standardausführung gehören 79 Zinken angeordnet in sechs Zinkenreihen mit einem -abstand von 90 cm, der Strichabstand beträgt 15 cm. Die benötigte Schlepperleistung liegt laut Horsch bei 250 kW beziehungsweise 330 kW bei tiefer Bearbeitung.
 
Der Zinken "Goliath" kann für die tiefe Bodenbearbeitung mit Schwergrubberscharen oder für die flache Bearbeitung mit Flügelscharen ausgestattet werden. Hier ist entscheidend, wie tief der Grubber arbeiten soll. In Arbeitsstellung wird der Tiger 6 XL hinten vom Packer, vorne außen von den Stützrädern und in der Mitte von den Fahrwerksrädern getragen. Die Arbeitstiefe wird von den Distanzstücken an diesen Bauteilen bestimmt. Durch die Gewichtsverteilung auf den Packer wird laut Hersteller eine hohe Rückverdichtung und eine feinkrümelige, ebene Oberfläche erreicht. Bei der Wartung des Packers ist auf folgende Punkte zu achten:
  • Lager der Packerachsen im Einsatz täglich schmieren.
  • Luftdruck der Packerreifen vor Einsatz prüfen.
  • Packer und Lager auf Zustand und festen Sitz prüfen.
Die Maschine sollte regelmäßig und nach jeder Druckwäsche abgeschmiert werden. Dies sichert die Einsatzbereitschaft und mindert Reparaturkosten und Ausfallzeiten. Befindet sich der Grubber im Einsatz empfiehlt Horsch zur Wartung:
  • täglich auf Zustand, festen Sitz und Verschleiß prüfen: Zinken und Zinkenhalter, Schare und Scharbefestigung
  • Packer, Bereifung und Abstreifer: täglich auf Zustand, Lagerung, Befestigung und Verschleiß prüfen
  • Rahmen und -verbindungsteile: täglich auf Zustand und festen Sitz prüfen
  • hydraulische Anlage und Bauteile: vor Einsatz auf Dichtheit, Befestigung und Scheuerstellen prüfen
  • Beleuchtung: vor Einsatz auf Zustand, Funktion und Sauberkeit prüfen
  • Hydraulikschläuche und Hubhydraulik: alles drei bis fünf Jahre auswechseln

Kverneland CLC pro

Mit seiner CLC-Reihe bietet auch Kverneland Grubber an, die sich in Bezug auf Arbeitsbreite, Wahl der Zinken und Nachlaufwalzen individuell auf die Bedürfnisse des Betriebes ausrichten lassen. Der CLC pro Grubber stellt eine Weiterentwicklung des CLC dar. Er basiert auf einem kompakten Rahmen mit drei Balken und ist für Traktoren mit PS-Leistung zwischen 240 PS (3 m-Modell) bis hin zu 350 PS (4,90 m-Modell).
 
Die bei der CLC-Reihe vorhandene Auswahl an Nachlaufgeräten und -walzen zeigt exemplarisch, wie individuell die Grubber ausgestattet werden können:
  • Nachlaufgeräte: Hohlscheiben, Combi disc, Doppelfingerstriegel, Doppelscheibensektion (Druchmesser: 510 mm)
  • Nachlaufwalzen: Actipack (560 mm), Ringpacker (575 mm), Flexline (585 mm), Rohrstabwalze (550 mm) Doppelrohrstabwalze (400 mm)

Mulchgrubber Amazone Cenius

Die Mulchgrubber-Reihe Cenius von Amazone ist in den Arbeitsbreiten vier, fünf, sechs und sieben Meter erhältlich. Auch hier reicht die Arbeitstiefe von acht bis zu 30 cm.
Die Maschine besteht laut Amazone aus
  • einem Zinkenfeld, das mit verschiedenen Scharen ausrüstbar ist.
  • einer Hohlscheibenreihe oder einer Federzinkenreihe.
  • einer nachlaufenden Walze.
Die Zinken des Cenius Super sind mit Druckfeder-Überlastsicherung, beim Cenius Special sind sie mit Abscherschrauben ausgestattet.
 
Vor dem Einsatz müssen folgendes eingestellt werden:
  • Arbeitstiefe der Schare: hydraulisch oder manuell (per Handhebel mit Ratsche wird die Spindellänge verändert)
  • Arbeitstiefe der Einebungseinheit: hydraulisch oder mechanisch (Arbeitstiefe über die Kurbel einstellen und mit Bügel sichern)
  • Traktionsverstärkung anpassen (Ist die Arbeitstiefe vorne kleiner als hinten, ist der Druck der Traktionsverstärkung zu hoch eingestellt.)
  • Abstreifer einstellen (laut Amazone nicht kleiner als 10 mm, sonst droht zu hoher Verschleiß)
  • Walze montieren /demontieren
  • Arbeitsstellung über Stützräder horizontal einstellen (Durch wechselnde Bodenbeschaffenheit oder beim Austausch der Walzen kann ein horizontales einstellen der Arbeitsstellung laut Amazone nötig sein.)
  • Bei abgebauter Maschine kann die Höhe der Zugschale / Zugöse dem Traktor angepasst werden.
Bei der Einstellung des Grubbers gilt, was jeder landwirtschaftliche Lehrling in der Ausbildung lernt: Traktor und Anbaugeräte sollten immer optimal eingestellt sein, damit sie auf dem Acker funktionieren. Dazu gehört, die teure Technik regelmäßig zu warten und die Hinweise in der Bedienungsanleitung für Pflege und Wartung aufmerksam zu lesen.

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