Woher stammt der Landtechnikhersteller Fliegl?

Die Erfolgsgeschichte von Fliegl begann 1970 auf einem Bauernhof in Kastl mit dem Bau von eigenen Kippern und Güllefässern. Kastl ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Altötting mit gut 2600 Einwohnern. Später kamen bei Fliegl Grubber und auch ein Betonmischer hinzu. Diesen Betonmischer gibt es übrigens heute noch im Programm. Er wird seit den 1980er Jahren in Abda, Ungarn gebaut.
1993 wurde das Werk in Ungarn übernommen und seitdem konsequent weiterentwickelt. "Made in Ungarn" gilt daher für eine Vielzahl von Fliegl-Produkten. Heute macht die Fliegl-Gruppe einen Umsatz von 410 Mio. Euro, davon 45 Mio. Euro in Ungarn.
Wem gehört der Fahrzeugbauer Fliegl?

Als Josef Fliegl senior 1975 in Kastl den Grundstein für Fliegl legte, konnte er den Erfolg sicher nicht ahnen. Das erste Produkt großer überregionaler Bedeutung war ein Betonmischer für den Anbau an einen Traktor. Die Idee war so gut, dass sich der Mischer in zwei Jahren über 1.000-mal verkaufte und heute in ähnlicher Form immer noch gebaut wird. Recht schnell wurde die Produktion nach Ungarn verlegt.
Das Werk in Abda konnte 1993 übernommen werden. Erst zwei Jahre vorher hatte Fliegl in Triptis, Thüringen, ein neues Werk für Transporttechnik errichtet. Mittlerweile verfügt die Fliegl-Gruppe insgesamt über zwölf Produktionsstandorte in sieben Ländern und neun eigenen Vertriebsstandorten. Der Hauptsitz und größter Produktionsstandort der Agrartechnik ist das Werk in Mühldorf am Inn.
Breit aufgestellt: Fliegl baut auch Lkw-Anhänger und Baustellentechnik

Zur Fliegl-Gruppe gehören die Bereiche Agrartechnik, Bau- und Kommunaltechnik, Grünlandtechnik, Dosiertechnik, Agro-Center und Fahrzeugbau. Die Gruppe hat im Jahr 2022 einen Umsatz von 410 Mio. Euro mit 1.450 Mitarbeitern erwirtschaftet, davon entfallen 264 Mio. Euro auf den Agrarbereich und davon 45 Mio. Euro auf das Werk Abda in Ungarn.
Was passiert im ungarischen Fliegl-Werk?

Im Werk in Abda bauen rund 290 Mitarbeiter rund 650 Kipper vorwiegend für den südosteuropäischen Markt, etwa 500 Ballenanhänger, 450 Güllefässer, 90 Überladewagen, 120 BauKom-Anhänger für die Bauwirtschaft und rund 550 Betonmischer Mischmeister. Hinzu kommen noch rund 2.000 Anbaugeräte, wie Frontladerschaufeln, Ballengabeln und ähnliches. Die ungarische Produktion soll weiter ausgebaut werden, zukünftig sollen in Abda etwa 2.000 Anhänger das Werk verlassen.
Um dieses Ziel zu erreichen, will Fliegl in diesem Jahr rund 5,5 Mio. Euro in neue Lagergebäude, Rohrlaser und eine PV-Anlage investieren. Seit 2017 wären dann Ende des Jahres rund 18 Mio. Euro am Standort Abda investiert worden. Investitionen, die Früchte tragen: In Ungarn ist Fliegl mit 21,8 Prozent Marktanteil Marktführer.
Fliegl-Geschäftsführer bekommt ungarische Ehrenmedaille

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums wurde dem Geschäftsführer Josef Fliegl junior in Anerkennung an seine herausragenden Leistungen für die Entwicklung der Landmaschinenindustrie in Ungarn die Ehrenmedaille und die Ehrenurkunde „Verdienste für die ungarische Landmaschinenherstellung“ vom Verband Ungarischer Landmaschinenhersteller verliehen.
Firmenjubiläum mit 300 Händlern aus aller Welt

Fliegl feierte das 30-jährige Jubiläum zusammen mit rund 300 Händler aus aller Welt mit einer Werksführung und mit der Vorstellung des gesamten Produktportfolios, von der Kehrmaschine, über die Astsäge, die Abschiebewagen mit Streutechnik und Güllefässern bis hin zum neuesten Produkt, dem Cargos Häckseltransportwagen.
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