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Forsttechnik

Borkenkäfer-Holz rücken mit 1.500 PS: Zentimeterarbeit in der Luft

Die Spezialhubschrauber der Firma Rotex sind auf die Holzernte aus der Luft spezialisiert. Sie kommen zum Einsatz, wenn Rückewagen nicht mehr fahren können oder dürfen.
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Thomas Göggerle, agrarheute
am Dienstag, 15.08.2023 - 06:02 (1 Kommentar)

Um Borkenkäferholz zu bergen, musste in dieser Region ein Spezialhubschrauber zum Einsatz kommen. Rückewagen dürfen dort nicht fahren. Das ist der Grund.

Der Borkenkäfer macht immer mehr Waldbesitzer zu schaffen. Befallene Fichten müssen schnell aus dem Bestand entfernt werden. In einigen Regionen ist das gar nicht so einfach. Mit einem Spezialhubschrauber müssen die Holzstämme im Nationalpark Bayerischer Wald ausgeflogen werden. Große Maschinen wie beispielsweise Rückewagen dürfen nicht in die Flächen fahren.

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Schweizer Spezialhubschrauber transportiert Borkenkäfer-Fichten

In den Randbereichen des Nationalpark Bayerischer Wald musste Ende Juli ein Spezialhubschrauber der Schweizer Firma Rotex mit dem Borkenkäfer befallene Fichten abtransportiert. Der Grund: Große Maschinen wie beispielsweise Rückewagen und Harvester dürfen auf den empfindlichen Moorböden nicht fahren, da sie den Moorkörper zerstören würden. Tiefe Fahrspuren würden auf den wassergesättigten Flächen entstehen und die Moorböden entwässern. Die Ernte mit dem Spezialhubschrauber ist die einzige Möglichkeiten befallene Fichten schonend aus dem Wald zu bringen.

Borkenkäferholz: Hubschrauber mehrere Tage im Einsatz

Ungefähr 3.000 Festmeter Holz müssen nach Angaben der Parkverwaltung per Transporthubschrauber ausgeflogen werden. Die Stämme werden mit dem Helicopter auf die Forststraßen geflogen und dort aufgearbeitet.

Spezialhubschrauber Rotex mit 1.500 PS: Das kann der Holz-Helikopter

Die Schweizer Firma Rotex hat mehrere Spezialhubschrauber. Das Besondere: Die Rotex-Helikopter haben zwei große Rotoren mit jeweils über 14 m Durchmesser. Die Rotoren sind ein wenige geneigt. Der Hubschrauber kann sehr hohe Lasten transportieren. Zusätzlich zum Eigengewicht hievt der Rotex-Hubschrauber rund 2,7 t. Die Rotorenneigung soll einen weiteren Vorteil biete: Es wird weniger Luft nach unten gewirbelt. Ein Turbinentriebwerk mit 1.500 PS treibt die Rotoren an und schlürft 320 Liter Kerosin in der Stunde. Damit kann der Rotex-Hubschrauber 2,5 Stunden arbeiten, bis er wieder auftanken muss.

Mit Material von Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald/YouTube, Rotex Helicopter AG

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Redaktion agrarheute