
Manche Dinge passen einfach nicht zusammen: die Geburt der Rehkitze in der Wiese und die anstehende Mahd derselben. Gerade an Waldrändern fürchten viele Landwirte diese Situation: Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kommt ein Kitz zu Schaden. Keine schöne Situation – so etwas will niemand erleben. Zudem kann es eine Straftat sein, ein Kitz zu töten.
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Vor dem Mähen sollten Landwirte und Lohnunternehmer mit dem Jäger reden
Auch deshalb gilt es, Regeln einzuhalten, um die Kitze so gut wie möglich zu schützen. Eine der wichtigsten Maßnahmen betrifft die Kommunikation. Nur wenn ein Jäger weiß, dass gemäht wird, kann er handeln. Der Landwirt sollte ihn mindestens einen Tag im Voraus informieren.
Das gilt auch, wenn der Lohnunternehmer mäht. Er muss wiederum sicherstellen, dass der Jäger vor dem Mähen informiert wird. Landwirt und Lohnunternehmer sehe ich hier in der Pflicht. Je früher der Jäger informiert wird, desto eher kann er sich im Revier umschauen und entdeckt schon die ein oder andere Ricke.
Rehkitze durch Wildscheuchen vergrämen
Eine weitere Maßnahme ist das Vergrämen. Hier gibt es verschiedenste Techniken, angefangen von Wildscheuchen bis hin zu elektrischen Wildrettern, die blinken und auch Töne abgeben. Sie sollen die Ricke dazu bewegen, die Wiese mit ihren Kitzen zu verlassen.
In vielen Gemeinden gibt es auch Organisationen, die bei der Kitzrettung helfen. Nehmen Sie Kontakt mit ihnen auf, denn sie können teilweise mit Drohnen und Wärmebildkameras helfen.
Kitzrettung aus der Luft per Drohne
Die Technik zur Kitzrettung wird immer besser. Das zeigt auch der Beitrag Kitzrettung: Helfer aus der Luft mit künstlicher Intelligenz. Die Software hilft beim Entdecken der Kitze und schickt die Helfer per App – wie ein Navigationsgerät – an die Stelle, wo sich ein Kitz befindet – und das mit hoher Sicherheit.
Von innen nach außen mähen
Es gibt Mähstrategien, die Kitze schonen. Einfach von außen nach innen mähen sollte der Vergangenheit angehören! Besonders an Waldrändern sollte jeder Beteiligte besonders vorsichtig sein und dem Wild die Möglichkeit geben, auch dorthin flüchten zu können.
Kitzrettung: Wer nichts unternimmt, macht sich strafbar
Viele Jäger unterstützen Sie als Landwirt dabei, die Kitze zu schützen. Nutzen Sie das Angebot, denn wer nichts zum Schutz der Kitze tut, macht sich strafbar. Dann kommt es schnell zur Anzeige und es drohen mindestens hohe Geldstrafen.
Wie sagte letztlich ein Jäger: „Ich unterstütze euch bei der Suche nach den Kitzen vor dem Mähen. Ich muss es nur wissen. Wer aber nichts tut und es kommt ein Tier zu Schaden, den zeige ich an!“ Recht hat er!
Ich wünsche eine gute Mähsaison, ohne dass ein Kitz zu Schaden kommt.
Bernd Feuerborn
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