Scheiben- und Trommelmäherke sind weit verbreitet und Doppelmessermähwerke bisher eine Nische. Die Mähwerke arbeiten nicht mit rotierenden Klingen, sondern mit einem Messerbalken. Sie sind leicht, benötigen weniger Antriebsleistung und schonen Insekten.
An der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) wurde eine Studie durchgeführt, um herauszufinden, welche Mehrkosten die Verwendung eines Doppelmessermähwerks auf Naturschutzflächen verursacht. Dazu verglichen die Forschenden auf zwei Praxisbetrieben den Einsatz und die Kosten von Rotations- und Doppelmessermähwerken.
Doppelmessermähwerke schützen Insekten
Nach Aussage der HNEE ist das Problem bei Trommel- und Scheibenmähwerken, dass bei jedem Schnitt ein Zehntel bis ein Drittel der Tierpopulation auf der gemähten Fläche getötet wird. Dagegen zeigten in Untersuchungen Balken- und Doppelmessermähwerken wesentlich weniger Schaden an der Grünlandfauna.
In einer Praxisstudie hat eine Arbeitsgruppe der HNEE gemeinsam mit zwei landwirtschaftlichen Betrieben die Mehrkosten untersucht, die bei Einsatz eines Doppelmessermähwerks im Vergleich zum üblichen Mähverfahren entstehen. Hierzu wurden in zwei Praxisbetrieben sämtliche Kosten im Zusammenhang mit der Nutzung des Doppelmessermähwerks dokumentiert und ausgewertet.
Darum sind die Gesamtkosten doppelt so hoch wie bei herkömmlicher Mähtechnik
Die Berechnungen zeigen, dass die Gesamtkosten beim Doppelmessermähwerk rund doppelt so hoch waren wie bei herkömmlicher Mähtechnik. Einerseits bedingten höhere Anschaffungskosten für das Doppelmessermähwerk inklusive notwendiges Zubehör die zusätzlichen Kosten pro Hektar. Diese schlugen sowohl bei den variablen als auch bei den festen Kosten zu Buche. Andererseits schlug die Arbeitszeit zu Buche.
Darum verursachen Doppelmessermähwerke mehr Arbeit
Beim Einsatz von Doppelmessermähwerken waren die benötigten Arbeitsstunden und damit die Arbeitserledigungskosten vergleichsweise hoch. Besonders das häufige Wechseln und Schleifen der Messer ist hervorzuheben. Im Praxisversuch wurden die Messer nach 5 ha gewechselt.
Diese Wartungsarbeiten waren deutlich umfangreicher als ursprünglich erwartet, insbesondere auf Naturschutzflächen. Dort werden die Messer nach Anlagen der Arbeitsgruppe stärker beansprucht als auf anderen Flächen. Die Klingen der Rotationsmähwerke wurden nicht gewechselt. Sie hielten die gesamte Saison.
Was weitere Ergebnisse aus der Studie zu Doppelmessermähwerken zeigen
Im Vergleich zu Rotationsmähwerken sind bei Doppelmessermähwerken ...
- die Rohaschegehalte um 11 bis 14 Prozent geringer,
- die variable Kosten vor allem wegen Reparatur und Schleifen um das 1,5-fache höher,
- die Festkosten 2,5 mal höher,
- die Arbeitskosten 1,4 mal höher,
- die Gesamtkosten der Nutzung 2 mal höher.
Warum Fördermittel für Doppelmessermähwerke nötig sind
Die Forschende weisen darauf hin, dass die Ergebnisse im Rahmen einer Praxisstudie gewonnen wurden und sich nicht vorbehaltlos auf andere Betriebe übertragen lassen. Die Studie zeige jedoch, dass ein finanzieller Ausgleich für den Einsatz von nicht-rotierender Mähtechnik nötig sei, um landwirtschaftliche Betriebe zur Nutzung eines Doppelmessermähwerks zu motivieren.
In der Studie zu Doppelmessermähwerken wurde beispielsweise der geringere Verschmutzungsgrad des Futter und der unterschiedliche Leistungsbedarf der Traktoren nicht berücksichtigt. den Abschlussbericht zu Studie finden Sie hier: Kosten rund um's Doppelmessermähwerk
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