Mal ist es eine scheinbar simple Idee, mal die Summe an sinnvollen Verbesserungen, die am Schluss eine nützliche und nachhaltige Innovation für die Landwirte ergibt. Der dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag startete dieses Jahr die Kampagne "Meilensteine der Landtechnik going green". Das Ziel ist, Unternehmen vorzustellen, die sich durch ihre Nachhaltigkeit auszeichnen. Eines davon ist die Kverneland Group.
Helmut Süß, Landtechnik-Redakteur beim Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatt, sprach mit Stefan Zimmermann, Produktmanager für Mähwerke, und Christian Wilk, Produktmanager für die Futterernte, über den Entstehungsprozess von Geräten, gute Ideen und den großen Wurf.
"Entwicklungskapazitäten für elektronische und automatisierte Anwendung"
Wochenblatt: Auf der Agritechnica war eine Fülle von Weiterentwicklungen und Neumaschinen zu sehen. Wie groß ist der Etat bei der Kverneland Group für Forschung und Entwicklung?
Zimmermann: Das sind rund fünf Prozent am Umsatz, in den letzten Jahren mit stark steigender Tendenz. Aktuell werden weitere Kapazitäten für elektronische und automatisierte Anwendung geschaffen.
Wochenblatt: Ein konkretes Beispiel ist die neue Mähkombination Extra 7100 T mit einer Reihe von Neuerungen. Wie kommt man auf die Idee der hydraulischen Seitenverschiebung oder auf das neue Aufhängesystem?
Zimmermann: Ausgangspunkte hierzu waren die Transporthöhe sowie eine optimale Überlappung, denn man verschenkt viel bei Hangfahrt oder in Kurven. Damit ist jetzt Schluss mit der gesteuerten Überlappung. Wir haben kreative Ingenieure und wir geben unseren Ingenieuren auch viel Freiheit. Ganz wichtig ist dabei auch der intensive Austausch zwischen Entwicklungsabteilung und den Märkten sowie den Endkunden. Dazu findet bei uns jedes Jahr ein Workshop in Kerteminde statt.
"Eine Maschine muss weltweit funktionieren. Das ist sehr anspruchsvoll."
Wochenblatt: Wie lange dauert hier der Prozess, sozusagen von der ersten Idee bis zum fertigen Mähwerk?
Wilk: Wir haben ein mehrstufiges Entwicklungsprogramm vom Funktionsmodell über Prototyp und Nullserie zur vollen Verfügbarkeit in der Serienproduktion. Das sind oft drei bis vier Jahre. Die Prototypen werden weltweit das ganze Jahr getestet. Um die entsprechenden Stückzahlen zu generieren muss eine Maschine weltweit funktionieren. Das ist sehr anspruchsvoll, da die Einsatzverhältnisse sehr unterschiedlich sind.
Wochenblatt: Ein technisches Highlight auf der letzten Agritechnica war sicherlich die FastBale. Jeder Lohnunternehmer wünscht sich eine Maschine, die nonstop presst und dann auch noch wickelt. Können Sie auch hier den Entstehungsprozess näher erläutern?
Wilk: Das ist ein Resultat der Freiheit des Ingenieurs. Er wollte einen Schritt weiter gehen als das, was schon auf dem Markt vorhanden war. Die FastBale ist sicherlich für uns ein Leuchtturmprodukt nicht nur auf den Ausstellungen, sonder auch für unsere Kunden.
"Eine feine Sache"
Wochenblatt: Auf welche Idee oder Neumaschine sind Sie besonders stolz? Womit ist Ihnen ein besonderer Wurf gelungen?
Zimmermann: Hier können wir eine ganze Reihe aufzählen wie etwa die schon genannte FastBale, aber auch den Geospread Düngerstreuer, das prämierte XF-Mähwerk oder die neue Extra-Mähwerksbaureihe.
Wilk: Aber auch mit Georake zu schwaden, ist eine feine Sache. Das System erkennt bereits geschwadete Flächen und die Kreisel heben dann automatisch aus.
Das vollständige Interview und alle technischen Details zu den Kverneland-Maschinen lesen Sie in der Ausgabe 42/2016 des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts.
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